Krefeld Das Hülser Rathaus wird nicht verkauft

Stattdessen soll der Sanierungsbedarf geprüft werden. Auch Freibad und Gewerbepark Den Ham waren Thema in der Versammlung.

Krefeld: Das Hülser Rathaus wird nicht verkauft
Foto: abi.

Krefeld. Der Saal im Hülser Rathaus war gut gefüllt bei der Sitzung der Bezirksvertretung am Mittwochabend. In Reih und Glied standen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr im hinteren Teil des Saals, um das Geld entgegenzunehmen, das ihnen im Haushalt 2016 zugesagt wurde, um ihre Jugendarbeit zu unterstützen. Über 500 Euro konnten sie sich freuen. Weitere 1000 Euro gingen an den Förderverein für Musik und Brauchtum, 3620 Euro an die Hülser Flüchtlingshilfe.

Finanziert wird diese Unterstützung durch 5120 Euro, die die Stadt jeder Bezirksvertretung zur eigenen Verwendung zur Verfügung stellt. Die Hülser hatten sich entschieden, vor allem Jugendarbeit damit zu unterstützen.

Auch später ging es in der Sitzung noch um’s Geld. Gemeinsam wurde der Entwurf der Haushaltssatzung für 2017 beschlossen. Darin enthalten sind unter anderem 40 000 Euro für die Erneuerung der Brücke an der Hülser Burg. Entsprechend der Vorberichterstattung der WZ wurde auch beschlossen, Gelder für die Instandsetzungsarbeiten am Hülser Freibad zu beantragen.

Weiterhin wurde ein Antrag der CDU-Fraktion beschlossen, ebenfalls für 40 000 Euro dem Hülser Rathaus einen neuen Anstrich zu verleihen.

Das Hülser Rathaus war ohnehin ein größeres Thema in der Sitzung. Der parteiunabhängige Bezirksvertreter Wolfgang Eitze hatte im Vorhinein vorgeschlagen, das Rathaus zu privatisieren und wieder anzumieten.

Die Fraktionen sprachen sich dagegen aus. Maria Schneider von den Grünen wies dabei auf die Folgegenerationen hin. Diese würden unter Umständen mit hohen Mietkosten zu kämpfen haben. „Wäre das nicht gut, wenn wir das auch so hinbekommen würden?“, gab sie zu bedenken. Bezirksvorsteher Hans Butzen (SPD) brachte schließlich ein weiteres Vorgehen zur Abstimmung: Zuallererst soll die Stadt beauftragt werden, den Renovierungs-, Sanierungs- und Instandhaltungsbedarf zu prüfen — Schaffung eines barrierefreien Zugangs mit eingeschlossen.

Bis auf die CDU—Fraktion stimmten alle zu — Erstere war nur für die Prüfung des Renovierungsbedarfes zu gewinnen. Weiterhin soll die Stadt eine Kostenrechnung erstellen und Finanzierungsvorschläge vorbringen. Abschließend soll die Verwaltung auch für die Unterbringung der bisher im Rathaus angesiedelten Stellen — Bürgerservice, Polizei und weitere Dienststellen — während der Zeit einer Renovierung oder Sanierung Vorschläge machen. Hier stimmten alle Fraktionen zu.

In der Sitzung waren außerdem Sachverständige der Stadtverwaltung anwesend, die zu gestellten Anträgen berichten konnten. So hat sich in der Prüfung herausgestellt, dass eine Genehmigung für einen Getränkemarkt am Mühlenweg nicht erteilt werden kann. Eine Erweiterung des Discounters sei zwar möglich, für einen wirtschaftlich arbeitenden, eigenständigen Getränkemarkt sei die freie Fläche aber zu klein.

Auch zum Gewerbepark Den Ham gab es Neuigkeiten. Hier habe sich seit dem Beschluss schon einiges getan, berichtete Ludger Walter vom Fachbereich Stadtplanung. Gutachten zu Verkehrsaufkommen, Bodenvorbelastung und Lärm lägen zum Beispiel vor. Unter anderem Artenschutz- und Luftschadstoffprüfungen müssten noch vorgenommen werden. Bei der Verwaltung sei man aber zuversichtlich, dass ein Offenlagebeschluss im ersten Halbjahr 2017 vorliegen könnte.

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