Wimmersweg: Kein Planrecht

Gegen den Willen vieler Anwohner will die Stadt den Ausbau einer Grünverbindung ins Ortszentrum fertigstellen. Aber die Hürden auf dem Weg dorthin sind höher als gedacht.

Krefeld-Fischeln. Die Verwunderung stand den Mitgliedern der Bezirksvertretung Fischeln ins Gesicht geschrieben. Denn was Dirk Czymai vom Fachbereich Bürgerservice in der jüngsten Sitzung des Stadtteilparlamentes zum Thema Grünverbindung Wimmersweg mitzuteilen hatte, war ein Paukenschlag: Für den seit langem geplanten und sehr umstrittenen Weg gibt es kein Planrecht.

„Ich räume ein, dass die Verwaltung hier in der Kommunikation Fehler gemacht hat“, sagte Czymai. Bislang dachten Anwohner und Bezirksvertreter, dass die derzeit laufende Offenlage der Pläne dazu dient, eine Beschlussfassung im Rat zum Bau des Weges einzuleiten.

Dies ist laut Czymai nicht der Fall. Es gehe vielmehr darum, zunächst das Planrecht zu schaffen. Dem müssten der Rat und die Bezirksvertretung zustimmen. Sollte dies der Fall sein, ist aber laut Czymai in der Sache noch nichts entschieden. Erst wenn es Planrecht gebe, könne das konkrete Projekt zur Abstimmung vorgelegt werden. „Das letzte Wort haben dann Sie als Bezirksvertreter“, so Czymai.

„Völlig unnötig.“ So fasst Hans Machate die Meinung der Mitglieder der Bürgergemeinschaft Wimmersweg zur Absicht der Stadt zusammen, die Grünverbindung zwischen dem Südwesten Fischelns und der Ortsmitte fertigzustellen. Seit vielen Jahren befürchten die rund 50 bis 60 in der Bürgergemeinschaft organisierten Anwohner des Wimmersweges eine „deutliche Verschlechterung ihrer Lebens- und Wohnqualität“, sollte das Projekt umgesetzt werden.

Bereits mehrfach hatte das Grünflächenamt das Wegstück zwischen Rosenstraße (gegenüber dem Clemensplatz) und An de Welt an die bereits bestehende Grünverbindung von An de Welt bis Krützboomweg in südwestlicher Richtung anschließen wollen. Die Begründung: „Diese Grünfläche stellt eine wichtige Verbindung zwischen dem Fischelner Westen und der Stadtteilmitte dar“, so Manuel Kölker vom Presseamt. Mehrere Maßnahmen würden laut Kölker jetzt eingeleitet, um die Durchgängigkeit der Anlagen zu gewährleisten. Dazu gehört auch der Durchbruch in der Mauer, die auf einem städtischen Grundstück nahe der Rosenstraße den Durchgang bislang versperrt. „Die Zustimmung der Denkmalbehörde dazu liegt bereits vor“, sagt Stadtsprecher Kölker.

Die Bürgergemeinschaft ist weiterhin dagegen. Sogar beim Beschwerdeausschuss der Stadt hatte sie im vorigen Jahr ihr Anliegen vorgebracht — man empfindet die seit Jahren geplante Lösung in Zeiten vermeintlich leerer Haushaltskassen als unangebrachte Investition. „Mindestens 35 000 Euro hat die Stadt veranschlagt. Erfahrungsgemäß kommt da am Ende noch einiges drauf“, rechnet Hans Machate vor. „Dieses Geld sollte man lieber für der Erhalt der Straßen oder der Radwege ausgeben.“

Machate und seine Mitstreiter halten die existierende Lösung — ein kurzer Umweg entlang der Nachbarstraßen — für „durchaus vertretbar“, auch bei Befragungen der Bürger deutet laut Machate „nichts darauf hin, dass die Fischelner den Weg wollen.“ Der geplante Weg laufe zu nah an den Wohnhäusern entlang, Lärm sei die Folge und der ebenerdige Zugang zu den Terrassen und Gärten sei durch den bestehenden Zaun zu schlecht gesichert.

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