Stolperfallen in Fischeln

Eine Fotogruppe hat mithilfe einer Playmobilfigur festgehalten, wo es Verbesserungsbedarf im Stadtteil gibt.

Stolperfallen in Fischeln
Foto: Hansmann

Fischeln. Nicht Erholungssuche, sondern das Aufspüren von Stolperfallen und Barrieren haben sich die Teilnehmer der Fischelner Stadtteilspaziergänge „Mobil in Fischeln“ zum Ziel gemacht. Projektleiterin Manuela Hansmann vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) stellte das Ergebnis den Bezirksvertretern in Fischeln vor, und die waren beeindruckt.

Stolperfallen in Fischeln
Foto: Hansmann

Die Fotogruppe des Netzwerks Fischeln hat Problemstellen festgehalten. Um deren Dimension deutlich zu machen, steckte sie eine kleine Playmobilfigur in Löcher, lehnte sie an aufragende Stolperkanten oder steckte sie in Spalten.

Stolperfallen in Fischeln
Foto: Hansmann

Grundsätzlich seien auch ältere Menschen in Fischeln gut aufgehoben, sagt Manuela Hansmann. Auch subjektiv würden sie sich sicher fühlen.

Die Fragestellung bei den Spaziergängen war beispielsweise: Gibt es genug Orte, an denen sich ältere Menschen treffen, an denen sie rasten und sich unterhalten können? „Es wäre schön, wenn es mehr Bänke an der Kölner Straße geben würde“, sagt Manuela Hansmann. Außerdem fehlten sichere Straßenübergänge und abgesenkte Bordsteinkanten. Für Ältere seien auf minimale Hindernisse manchmal unüberwindbar.

Dass es auf dem Marienplatz kein Hinweisschild beispielsweise auf die Kölner Straße gebe, habe bisher niemand öffentlich kritisiert, sagt Manuela Hansmann. „Für demenziell erkrankte Menschen, die orientierungslos sind, kann das aber ein echtes Problem sein“, sagt Hansmann, „wenn es keinen Hinweis auf den Supermarkt oder das Rathaus gibt.“ Die Lösung: ein Schild, kein Text und nicht schwarz auf weiß, sondern eine bildliche Darstellung wie Foto oder Piktrogramm. Es gebe deutschlandweit viele Überlegungen, wie eine „demenzsensible Stadt“ gestaltet sein müsste, aber noch keine, die das realisiert habe. „Es wäre doch toll, wenn Fischeln als Leuchtturmprojekt“ starten würde“, sagt Hansmann.

Wie kompliziert die Barrierefreiheit sein kann, machte ein simples Beispiel deutlich: Es sei doch gut für die Bewohner des Altenheims Saassenhof, wenn man die Clemensstraße barrierefrei ausbauen, Bürgersteigbereich und Straße ineinander übergingen, hieß es da — worauf sich gleich Protest regte: Gute für die Menschen mit Rollator oder Rollstuhl, „aber für die Blinden ist das schlecht“.

Die Anregungen sollen jetzt in die künftige Planung einfließen.

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