Krefeld Neues Seniorenheim in Fischeln wird klein und wohnlich

Städtische Seniorenheime in Fischeln: An der Hafelsstraße entstehen 32 stationäre Plätze und 22 barrierefreie Wohnungen.

Die Städtischen Seniorenheime Krefeld werden in Fischeln aktiv: Auf dem 4500 Quadratmeter großen Grundstück an der Hafelsstraße 52 werden eine Senioreneinrichtung und barrierefreie Wohnungen entstehen. „Wir haben den Zuschlag für die stationären Plätze bekommen, für die Tagespflege leider nicht“, sagt Geschäftsführer Jörg Schmidt. In einem Pressegespräch stellte er mit den beiden Aufsichtsratsmitgliedern Britta Oellers und Doris Nottebohm das Projekt am Freitagnachmittag vor.

Dass beide Frauen Politikerinnen sind und aus Fischeln kommen, ist dabei Zufall. Beide wissen aber umso besser, wie sehnsüchtig ein solches Angebot dort erwartet wird. Immer wieder habe sie Anfragen von Menschen, die eine Wohnung suchten, in der sie auch im Fall der Pflegebedürftigkeit bleiben könnten, erzählt Doris Nottebohm, in Personalunion Bezirksvorsteherin in Fischeln.

Neue Wege beschreiten die Städtischen Senioreneinrichtungen mit dem Projekt in Fischeln. Statt der üblichen 80 bis 90 Plätze gibt es in der stationären Einrichtung nur 32, verteilt auf zwei Wohngruppen und im Erdgeschoss platziert. In den Gruppen gibt es Gemeinschaftsbereiche fürs Erwärmen der Speisen und das gemeinsame Essen, im allgemein zugänglichen Trakt Platz für Begegnungen und Behandlungen. Die werden auch Bewohnern aus der Nachbarschaft angeboten: „Das ist ein Kern unseres Quartierskonzeptes“, sagt Schmidt. „Unser Personal und unsere Dienstleistungen können auch Menschen außerhalb des Hauses in Anspruch nehmen.“ Das gehe von Pflegemaßnahmen bis zum Rasenmähen. Eine kluge Personalpolitik ist dafür wichtig — aber rechnen muss Schmidt sowieso, soll sich das ungewöhnlich kleine Haus tragen. Er weiß um das Wagnis, ist aber zuversichtlich. Den Menschen würde in kleineren Häusern und in wohnlicher Umgebung die Scheu vor einem Seniorenheim genommen.

Im Obergeschoss entstehen 22 barrierefreie Wohnungen. „Recht klein und für Menschen mit oder ohne Handicap“, sagt Schmidt. Gezahlt wird nur die Miete, Pflegleistungen oder Unterstützung kann bei Bedarf geordert werden. Die Wohnungen — alle mit Balkon — sind 30, 40, 44 oder bis zu 50 Quadratmeter groß und bleiben damit bei einem Quadratmeterpreis von etwa 10,50 Euro Kaltmiete auch ohne öffentliche Förderung einigermaßen erschwinglich.

Nach schwieriger Suche endlich gefunden: das Baugrundstück an der Hafelsstraße 52. Das Grundstück mit dem früher von den Pfadfindern genutzten Pavillon, liegt zentral, umgeben von Wohnhäusern und grenzt an die Kita Wilhelmstraße. Es gehört der Pfarre, die es in Erbpacht vergibt. 5,5 Millionen Euro seien die Obergrenze für den Neubau, die Bauvoranfrage ist positiv beschieden, der Bauantrag soll zeitnah gestellt werden. Mitte 2019 sollen die ersten Bewohner einziehen.

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