Kai Lange: Der kleine Kräuter-Forscher

Mit seinem Projekt zum Pflanzenwachstum hat sich Kai Lange bei „Jugend forscht“ den ersten Platz gesichert.

Königshof. Am Anfang stand die pure Neugier. „Ich habe im Baumarkt diese speziellen Lampen für Pflanzen gesehen und wollte wissen, ob die wirklich beim Pflanzenwachstum helfen.“ Drei Monate lang erforschte Kai Lange, unter welcher Lampe Kräuter wie Schnittlauch, Kresse oder Salat-rauke im Winter am besten wachsen. Am Ende hatte er eine Antwort und einen ersten Platz im Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“.

Kai ist zehn Jahre alt, er besucht die Klasse 6b des MSM-Gymnasiums. Seine Lieblingsfächer: Mathe und Englisch. „Kai ist ein sehr guter Schüler“, sagt Klassenlehrerin Katharina Werner. In der Grundschule übersprang er eine Klasse, verrät Mutter Midori Naito. So viel Lob ist Kai ein wenig unangenehm. Er möchte seinem Bruder Ken (13) nacheifern, der schon drei Mal an dem Wettbewerb teilgenommen hat, der in der Alterssparte für Jugendliche bis 14 Jahre „Schüler experimentieren“ heißt.

„Gesund durch den Winter mit Kräutern — Untersuchungen mit Pflanzenlampen“ hat Kai sein Projekt betitelt. Und um das Ergebnis gleich vorweg zu nehmen: Ja, die Pflanzenlampe hält, was sie verspricht. Vier Lampen nahm der Zehnjährige genauer unter die Lupe. „Zwei Tageslichtlampen, eine normale fürs Wohnzimmer und eben die Pflanzenlampe“, zählt der dunkelhaarige Junge mit den großen Augen ganz sachlich auf. Zusätzlich stellte er Kräuter auf die Fensterbank. „Die gingen am schnellsten ein“, sagt er nüchtern. „Die Fenster schlucken eben zu viel Licht“, fügt er erklärend hinzu.

Seine Kräuter zieht Kai in Umzugskartons im Wohnzimmer groß. Zwölf Stunden lässt er die Lampen täglich brennen, führt penibel Protokoll und macht Fotos. Seine Mutter überträgt für ihn die Ergebnisse in den Computer. Aber die Rauke wächst nur kümmerlich und der Schnittlauch zeigt nicht mehr als ein paar dünne Halme. Kai weiß jetzt, dass der ideale Abstand von der Pflanzenlampe zu den Kräutern 13 Zentimeter beträgt. Die Kresse wächst auf diese Weise jedenfalls satt und gesund. Und Kai, der zuvor Kresse gar nicht mochte, isst seine eigene jetzt am liebsten.

Für den 1. Platz bekam Kai eine Urkunde und 75 Euro. Das Geld spart er. Vielleicht für seine Musik, seit zwei Jahren spielt der Pfiffikus Schlagzeug. Ein weiteres Hobby ist Handball beim DJK Germania Oppum. Aber jetzt wird erst einmal weiter geforscht. Zurzeit experimentiert Kai mit einem Lampenschirm, der das Licht optimal bündelt. Vielleicht gewinnt er ja noch ein paar neue Erkenntnisse hinzu. Die kann er dann Mitte Mai beim 21. Landeswettbewerb in Recklinghausen präsentieren. Bruder Ken drückt schon mal die Daumen.

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