Bläck Fööss: Musik mit „Hätz unn Jeföhl“

Die Bläck Fööss begeistern im Saal Gietz ihre textsicheren Fans mit Kölschen Liedern.

Krefeld. Im Saal „Gietz“ des gleichnamigen Gasthauses in Fischeln rockt und schunkelt der proppenvolle Saal. Weil das besser im Stehen geht, gibt es erst gar keine Sitzplätze. „Bereits zum elften Mal tritt die Ur-Kölner Band Bläck Fööss bei uns auf — eine einzigartige Erfolgsgeschichte für Verein und Stadtteil“, verkündete am Freitagabend stolz Gastgeber Thomas Schlösser, Vorsitzender des VfR Fischeln.

Die siebenköpfige Gruppe ist zwar schon etwas in die Jahre gekommen, was aber ihrer Lust auf Musik und Unterhaltung keinerlei Abbruch tut. Das liegt auch an einer äußerst vielseitigen Mischung aus Schlager, Pop, Gospel, Blues, Rock und Reggae, die sich die Band seit ihrer Gründung 1970 erarbeitet hat.

Ihren Ursprung hatten die Gruppenmitglieder in verschiedenen Beat-Formationen, in denen sie Lieder der Beatles, Kinks und Hollies interpretierten, bevor sie sich zur den Stowaways zusammenschlossen.

Damit begann auch der Siegeszug durch die rheinischen Karnevalssäle. Kein Geringerer als Sonnyboy Graham Bonney, der in den 60er Jahren als Engländer die deutschen Charts stürmte (Supergirl), brachte sie dazu, dort mit Kölschen Dialekt-Songs aufzutreten. Dafür kreierten sie eigens den Namen Bläck Fööss.

Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Das Publikum liebte die Musik und Texte mit „Hätz unn Jeföhl“, was bis heute gilt. Die Fan-Gemeinde beherrscht so gut wie alle Liedtexte aus dem Effeff. Bemerkenswert, dass Krefelder und sogar Düsseldorfer Kölsch als Dialekt akzeptiert haben.

Früh wurde dieser sogar in der Fernseh-Hitparade hoffähig, als der Gassenhauer „Katrin“ die Charts stürmte. Am Freitagabend mussten die Anhänger 40 Minuten lang ausharren, bis die Ode an die angebetete Bedienung in einem Hamburger Restaurant ertönte, um sogleich den Gesang zu übernehmen.

Die Texte sind zwar meist humorvoll, aber ebenso einfallsreich bis nachdenklich stimmend. Zusammen mit der Musik entstehen häufig Gassenhauer, die immer wieder zu hören sind. Nach „Katrin“ gab es nach etwa eineinhalb Stunden Livemusik den nächsten Ohrwurm mit „Dat Wasser vun Kölle“. Die Gruppe kann sich aber auch selbst auf den Arm nehmen, etwa wenn sie auf das eigene Alter anspielt: „Hier tut’s weh und da tut’s weh.“

Nach zwei Stunden und 30 Minuten Zugabe einschließlich „Bye, bye, my love“ gaben sich die begeisterten Anhänger zufrieden.

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