Kirchenchor St. Clemens 175 Jahre bewegte Chorgeschichte

Der Kirchenchor St. Clemens in Fischeln feiert ein ganz besonderes Jubiläum.

Kirchenchor St. Clemens: 175 Jahre bewegte Chorgeschichte
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Im Jahr 1841 wurde die Semperoper in Dresden eingeweiht, und Hoffmann von Fallersleben schrieb das „Lied der Deutschen“. Im gleichen Jahr gründeten acht Männer in Fischeln einen Chor mit dem Namen „Kirchengesangverein“, um den lateinischen Choralgesang im Gottesdienst in ihrer Pfarrkirche St. Clemens wieder aufleben zu lassen. 1892 schloss man sich dem „Allgemeinen Deutschen Cäcilien-Verein“ an und änderte den Namen in „Pfarr-Cäcilien-Verein in Fischeln“ um.

Nach und nach kamen weitere Sänger dazu, und man konnte zum Choralgesang mehrstimmige Motetten darbieten, wobei manchmal Schulknaben den ersten Tenor ersetzen mussten. Von Sängerinnen war zu dieser Zeit in diesem Chor noch keine Rede.

Ab 1893 wurden hin und wieder Damen zur Unterstützung bei größeren musikalischen Darbietungen zugelassen. Aber aufgenommen als Mitglieder wurden Frauen erst ab 1922.

Der Verein überstand mehrere Kriege und wirtschaftlich schwierige Zeiten. Mit einer kurzen Unterbrechung von 1952 bis 1955 als weltlicher Chor unter dem Namen „Gemischter Chor St. Clemens 1951“ besteht der „Kirchenchor St. Clemens“ nun seit 175 Jahren und ist damit der wahrscheinlich älteste Chor Krefelds. Seit Februar 2002 ist Klaus-Peter Jamin sein Chorleiter und agiert als musikalisch Verantwortlicher für die Gemeinde St. Clemens sowie neuerdings für die gesamte Pfarrei Maria Frieden im Krefelder Süden, die im Jahr 2010 aus der Fusion der bis dahin selbstständigen Pfarrgemeinden St. Bonifatius (Stahldorf), St. Clemens (Fischeln), Herz Jesu (Königshof), St. Johann Baptist (Krefeld) und St. Martin (Krefeld) hervorgegangen ist.

Der Chor besteht zurzeit aus 30 aktiven Sängerinnen und Sängern. Viele mussten aus Altersgründen den Chor verlassen. Neue Sängerinnen und Sänger sind immer willkommen, sei es als Mitglied des Chores oder als Teilnehmer eines Projektchores. Klaus-Peter Jamin versteht es immer wieder, Chormitglieder und Gastsänger zu motivieren und musikalisch auf eine Linie zu bringen.

Mit einem Kinderchor, bestehend aus 45 bis 50 Kindern im Alter von vier bis 13 Jahren, und einem Jugendchor mit 20 Mädchen zwischen 14 und 20 Jahren wird intensive Nachwuchsarbeit betrieben. Die älteren Mädchen verstärken inzwischen bei den großen Werken den Kirchenchor und harmonieren dabei mit den älteren Mitgliedern wie Christel Heidenreich und Theo Kremmers, die bereits seit 60 beziehungsweise 61 Jahren in diesem Chor singen.

Als Höhepunkt des Jubiläumsjahres wird der Kirchenchor heute um 17.15 Uhr mit der „Krönungsmesse“ von Wolfgang Amadeus Mozart für Soli, Chor und Orchester ein festliches Hochamt mitgestalten. Den Abschluss des Jubiläumsjahres bildet ein Festkonzert in der Pfarrkirche St. Clemens am 20. November.

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