Bockum Streit um die neuen Häuser am Rott

Während die Bezirksvertretung Ost den Bebauungsplan 781 abnickt, wehren sich die Anwohner weiter gegen die Geschosshöhe.

Bockum: Streit um die neuen Häuser am Rott
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Bereits zum fünften Mal ist das neue Wohngebiet zwischen der Straße Rott und der Friedrich-Ebert-Straße Thema in der Bezirksvertretung Ost. „Jetzt zum letzten Mal“, sagt Bezirksvorsteher Wolfgang Merkel. Nach frühzeitiger Bürgerbeteiligung, Überarbeitung der Planung und Auslegung des Bebauungsplanes im vergangenen Jahr stimmten die Bezirksvertreter in ihrer jüngsten Sitzung dem Vorhaben zu. „Wir erheben weiterhin Einwände“, betont Ursula Vootz als Anwohnerin in der Bürgerfragestunde — und bekommt Unterstützung von der FDP.

„Die Dichte der Bebauung, die Geschosshöhe und die Einsehbarkeit der Grundstücke sind Einwände der Anwohner bei der Offenlage des Bebauungsplanes gewesen und berücksichtigt worden“, sagt Thomas Helm von der Stadtplanung. Deshalb habe die Verwaltung bei der derzeitigen vorhandenen Gebäudehöhe zwischen elf und 14 Metern für die Doppelhäuser eine Höhe von 9,50 Meter und für das Einzelhaus von 6,50 Meter festgesetzt. Das geplante Mehrfamilienhaus an der Straße Rott passe sich der umliegenden Geschosshöhe an. Die geplanten 18 Stellplätze für die dortigen acht Wohneinheiten sind von der Stadt ausschließlich in der Tiefgarage ausgewiesen worden. „Um das Quartier nicht weiter zu belasten“, erklärt Helm.

Das geplante Neubaugebiet ist 4600 Quadratmeter groß. Ein rechtskräftiger Bebauungsplan existiert nicht. Vor rund 20 Jahren war auf dieser Fläche eine Spedition ansässig. Aus dieser Zeit stammt noch eine etwa 20 mal 10 Meter große Lagerhalle sowie die Wendeanlage mit einem Belag aus Schotter. Wegen der früheren Nutzung des Geländes, unter anderem als Tankstelle, ist der Boden dort untersucht worden und im Altlastverdachtsflächenkataster erfasst.

Wegen der laut Helm zu erwartenden immensen Entsorgungskosten und Abbruchkosten für die Häuser 130-134 habe die Stadt entschieden, etwas mehr bei der neuen Bebauung in die Höhe statt in die Fläche zu gehen. Die geplanten Gebäude im Innenbereich sind deshalb bis auf das Einzelhaus mit maximal zwei Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss ausgewiesen.

Für Ursula Vootz und ihre Mitstreiter sinkt damit ihr Wohnkomfort erheblich. „Wir haben uns vor vielen Jahren alle bewusst für diese alten Häuser mit großen Gärten und damit verbundener Privatsphäre entschieden“, sagt sie. Die sieht sie künftig bei dieser Geschosshöhe nicht mehr gewährleistet. Die Gärten werden viel stärker einsehbar sein, die Attraktivität der Grundstücke sinke. Ein Blick auf das im Bau befindliche Staffelhaus am Rott zeige, wie ein solches Gebäude wirke.

„Das hat nichts mit Stadtplanung zu tun“, kommentiert Joachim C. Heitmann (FDP) den Bebauungsplan. Statt das neue Wohngebiet von den Höhen her genauso zu entwickeln wie das Gebiet an der nahen Schönwasserstraße, komme die Stadt lieber den nachvollziehbaren Gesichtspunkten des Investors entgegen.

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