Alpakas in Fischeln: Drollig und wollig

Auf einem Bauernhof sind zwei Fohlen geboren worden. Bonitas Mutter gibt keine Milch — die Besitzerin Heike Seibt muss das Jungtier daher mit der Flasche füttern.

Fischeln. Wenn Bonita die Flasche nur von weitem sieht, kommt sie schon angaloppiert. Das kleine Alpaka-Fohlen ist eine Woche alt, total süß und immer hungrig. Doch seine Mutter hat keine Milch. Also muss Heike Seibt Ersatzmutter spielen und das Jungtier viermal täglich füttern. Es ist ein Gemisch in der Flasche, das eigentlich Lämmer bekommen. Alpakas gehören zur Familie der Neuweltkamele.

Die kleine Herde auf dem Bauernhof an der Stadtgrenze von Fischeln ist mittlerweile auf sechs Tiere angewachsen. Neben Bonita hat Leni am Muttertag das Licht der Welt erblickt. „Es war sehr spannend“, sagt die Besitzerin. „Alpakas bringen ihre Fohlen immer zwischen sieben und 13 Uhr zur Welt“, berichtet sie. „Der Grund: Ihre Zungen sind zu kurz, um die Kleinen trocken zu lecken. Das muss in der Natur die Sonne übernehmen.“ Familie Seibt hat aufgepasst. Mit Bonita ging es kurz nach 7 Uhr los. „Die Mutter legte sich unter einen Baum und wir wussten, was los war. Infos über eine weitere Eigenart der Natur hatten wir uns schon angelesen.“

So lassen Alpakas — nachdem das Fohlen mit dem Kopf und den Vorderbeinen geboren ist — rund zwanzig Minuten heraushängen, damit das Fruchtwasser aus dem langen Hals ablaufen kann. „Die Mutter fraß während der Zeit ruhig weiter. Nur wir waren aufgeregt. Dann wurde das ganze Fohlen geboren.“

Die kleinen Alpakas sehen total niedlich aus. Eines ist hell-, das andere dunkelbraun. Beide haben lange staksige Beine, seidenweiches Fell und mindestens vier Zentimeter lange Wimpern. Während die Kleinen wie wild auf der Weide herumhüpfen, hat Hengst Lenny die Besucher fest im Auge und baut sich auf. „Er ist der Chef.“

Immer wird die Familien-Idylle nicht so bleiben. „Wenn die Stuten älter sind, werde ich sie verkaufen oder umstellen müssen, damit es keine Inzucht gibt. Deshalb will ich auch den Kontakt nicht zu eng werden lassen“, erklärt die Besitzerin.

Und wenn die Mütter nach ihren Kindern summen, hat sie ohnehin keine Chance mehr. Bis zur nächsten Flasche.

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