Stadtkern schlägt Museen

Entscheidung über Schilder an der A 57 gefallen: Förderverein ist enttäuscht

Krefeld. Das seit sieben Jahren andauernde Hin und Her um Text und Abbildung auf den braun-weißen Autobahnschildern, die in beiden Fahrtrichtungen auf Linn hinweisen sollen, ist beendet. Wenn auch nicht so, wie es sich der "Verein Freunde der Museen Burg Linn" gewünscht hat. Der Denkmalausschuss beschloss jetzt einstimmig die Aufschrift "Historischer Stadtkern Linn".

"Damit vergibt die Stadt die Chance, auf ein Alleinstellungsmerkmal hinzuweisen und die Leute anzulocken", sagt Heide Gerritzen, die Vereins-Vorsitzende verärgert. "Historische Stadtkerne existieren in Deutschland zuhauf. Aber das Deutsche Textilmuseum gibt es nur in Linn. Es ist ein Anspruch, den die Stadt nicht erfüllt."

Der Vorschlag der Vereinsmitglieder, den Schriftzug "Museumszentrum Burg Linn" anzubringen, ist nun hinfällig, ebenso wie die 5000 Euro, die der Verein dafür zugesteuert hätte. "Wir können keine Werbung für die Stadt machen, sondern nur für das Museum", so Gerritzen. Die Kosten für die beiden Schilder belaufen sich insgesamt auf 17 000 Euro. 12 000 Euro bezahlt nun der Oberbürgermeister aus seinem Etat. Für die fehlenden 5000 Euro will Museumschef Christoph Reichmann einspringen und sie aus dem Erlös der Veranstaltung "Lebendige Burg" zusteuern.

"Vor rund zwei Jahren wollte der OB noch Geld für unseren Schriftzug bereitstellen. Damals fand er ihn ganz toll. Über diese Entscheidung sind wir jetzt richtig sauer", so Gerritzen.

Reichmann ist froh, dass es jetzt endlich soweit ist, die Schilder aufgestellt werden und die Leute kommen und ins Museum gehen. "Es ist die Schilder-Version, die den Vorgaben der Bezirksregierung entspricht", sagt er.

In der vergangenen Sitzung der Bezirksvertretung Oppum-Linn hatte Helmut Späth (SPD) das jahrelange Gerangel noch als "Eiertanz" bezeichnet und versucht zu intervenieren: "Sind denn nicht beide Hinweise möglich? Man sollte noch einmal mit Vertretern der Bezirksregierung reden."

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