Stadtbad: Die beiden neuen Bewerber sind die alten

Im Juni schlägt die Verwaltung eine Lösung für das Schwimmbad vor.

Krefeld. Im Juni bekommen die Politiker es mit alten Bekannten zu tun, wenn die Entscheidung über das Stadtbad Neusser Straße fällt. Denn die neuen Bewerber um eine so genannte Option sind die alten: die Krefelder Architekten Schwittmann/Bertrams sowie Lucas einerseits und Jochem Bellingers Architekturbüro aus Rheurdt andererseits.

Die Verwaltung wird — zunächst im Liegenschafts- dann im Planungsausschuss (19. bzw. 27. Juni) — einen Favoriten benennen. Wer es ist, will Planungsdezernent Martin Linne jedoch noch nicht verraten. Ohnehin hat die Politik das letzte Wort, die Verwaltung macht lediglich einen Vorschlag.

Zur Erinnerung: Nach zahlreichen vergeblichen Anläufen verschiedener Bewerber hatte der Rat Jochem Bellinger voriges Jahr den Zuschlag gegeben, das Konzept „Europa-Basar“ entscheidungsreif für den Gebäudekomplex zu entwickeln. Schwittmann/Bertram/Lucas hatten seinerzeit das Nachsehen, da Bellinger mit Vadullah Basaran einen Investor an der Hand hatte. Als dieser völlig überraschend absprang, wurden die Karten wieder einmal neu gemischt.

Beide Teams haben sich unterdessen erneut beworben. Ein dritter Interessent, so Linne, habe sich das Objekt zwar angesehen, aber eingeräumt, dass die anderen zeitlich so weit voraus sind, dass dies nicht einzuholen sei. Das Architektenbüro aus Köln mache einen guten Eindruck, habe sich auf denkmalgeschützte Objekte spezialisiert. „Falls wir nicht zu Potte kommen, könnten wir sie ansprechen, aber ich denke, wir brauchen das nicht.“

Bellinger hat nach eigenen Angaben die Entwicklung des Europa-Basars vervollständigt. „Ich habe aber auch einen Alternativvorschlag eingereicht — weg von den Einzelhandelsflächen.“ Grund sei die Entwicklung an der St.-Anton-Straße mit P&C, Horten-Haus, Passage. „Da wird das Quartier Neusser Straße nicht mithalten können“, befürchtet Bellinger. Statt dessen hat er alternatives Wohnen mit Kreativbereichen im Kopf, ein Hostel, Studentenwohnungen.

Das Projekt sei einfach gut: „Ich bin nach wie vor überzeugt, dass man etwas Tolles für Krefeld aus dem Stadtbad machen kann, wenn man die Entwicklung des gesamten Quartiers mit berücksichtigt.“

Die Krefelder Architekten treten mit dem Konzept vom Vorjahr erneut an: Wellness, ein Thermalbad mit allen Synergieeffekten, sagt Rainer Lucas. Beide Bewerber sagen, sie seien mit interessierten Investoren im Gespräch, verweisen aber darauf, dass sie für konkrete Verhandlungen den Zuschlag brauchen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort