Stadt sammelt Altkleider ein

Ab Juli gibt es den orangefarbenen Sack. Gewerbliche Sammlungen werden dann untersagt.

Krefeld. Gewerbliche Sammler von Altkleidern und Schuhen haben in Krefeld keine Chance mehr. „Ab Juli werden wir dafür keine Genehmigung mehr erteilen“, sagte Helmut Döpcke, Leiter des Umweltamtes, in der jüngsten Sitzung des Umweltausschusses.

Stattdessen steigt die Stadt in das Geschäft mit der Verwertung von Altkleidern ein. Jeder Haushalt erhält bis zur Jahresmitte sechs orangefarbene Säcke mit einer Größe von jeweils 70 Litern für abgelegte Kleidung und Schuhe. Die Säcke werden kostenfrei alle vier Wochen mit den blauen Altpapiertonnen von der GSAK abgeholt.

Laut Umweltdezernent Thomas Visser möchte die Stadt mit dem neuen Angebot die flächendeckende Erfassung der Wertstoffe gewährleisten. „Pro Jahr landen etwa 2000 Tonnen Altkleider in den Restmülltonnen“, so Visser. Das wolle man mit den orangefarbenen Säcken ändern.

Die Container vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) und dem Arbeiter-Samariterbund (ASB) bleiben dennoch stehen. Anders als in vielen anderen Kommunen dürfen die karitativen Einrichtungen in Krefeld auf dem Markt bleiben. DRK und ASB bringen es mit Hilfe ihrer Container auf etwa 500 Tonnen Altkleider und Schuhe im Jahr.

Pro Tonne werden derzeit für Alttextilien zwischen 300 und 400 Euro bezahlt. Die Masse landet in großen Sortieranlagen. Was irgendwie tragbar erscheint, geht auf den osteuropäischen und afrikanischen Markt. Der Rest wird zu Putzlappen verarbeitet. Nur die besten Stücke gehen nach DRK-Angaben an die Kleiderkammern. Dies gilt für fünf bis zehn Prozent der Ware. „Jeder Spender soll wissen, dass auch das Rote Kreuz die Altkleider kommerziell nutzt. Der Überschuss geht ans DRK“, so Bernd Pache vom Krefelder Kreisverband.

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