St. Martin zum Vorbild nehmen

Was gab es in den letzten Tagen Diskussionen rund um den heutigen St. Martinstag. Erst gab es Verzögerungen bei der Genehmigung von Martinszügen und dann wurden auch noch zwei Schulen in Lehmheide von den Umzügen ausgeschlossen, weil sie nicht die ganze Strecke mitlaufen wollten.

Letztes Jahr war mir der Martinstag in so guter Erinnerung geblieben. Ich wurde in die Gepflogenheiten des niederrheinischen Brauchtums eingeweiht: Anders als in der Eifel gehen hier „Ehrenamtliche“ von Haus zu Haus und sammeln Geld für die Martinstüten, die an die Kinder ausgegeben werden. Ein schöner Brauch, den ich so nicht kannte. In der Eifel gibt es nach dem Umzug eine Brezel und das war‘s. Wie schön ist es dagegen hier, wenn die Kinder ihre Tüte mit Leckereien öffnen. Was mich aber total erstaunte, war der Hinweis einer Leserin, dass beim Martinsumzug in Fischeln ein über 80-jähriger Mann seit Jahren den „Bettler“ verkörpert und das mit „nacktem Oberkörper“ in der Kälte — wie es die Geschichte ursprünglich auch erzählt. Wie schön wäre es doch, wenn diese Tradition in Zukunft ohne Enttäuschungen vonstattenginge. Der heilige Mann ist nicht umsonst auf den Bettler zugegangen und hat in der Kälte seinen Mantel geteilt und ist nicht einfach davon geritten. Stattdessen hat er nach einer Lösung gesucht. Das dürft doch auch in Krefeld möglich sein.

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