Zehnkampf: Michael Schrader früh in Form

Erster Test in Götzis für den Bayer-Mehrkämpfer. Der 21-Jährige will zur WM nach Berlin.

Uerdingen. Die Qualifikationshürden für die Leichtathletik-Weltmeisterschaften vom 15. bis 23. August in Berlin sind für den Uerdinger Top-Zehnkämpfer Michael Schrader gleich doppelt hoch gestellt. Zum einen fordert der Deutsche Leichtathletik Verband (DLV) eine Norm von 8000 Punkten, zum anderen darf der Verband nur die drei punktbesten Zehnkämpfer nominieren.

So schickt der ehemalige Uerdinger Zehnkämpfer und heutige Bundestrainer Claus Marek am Samstag und Sonntag beim internationalen Mehrkampfmeeting im österreichischen Götzis (Vorarlberg) gleich vier seiner fünf derzeit besten "Könige der Athleten” in einen Härtetest, die allesamt mehr als 8000 Punkte schaffen können.

Die Top-Position im Team nimmt nach der verletzungsbedingten Absage des Berliners André Niklaus nun der 21-jährige Michael Schrader (SC Bayer Uerdingen/Bestleistung: 8248 Punkte) ein. Schrader trifft in Götzis neben Pascal Behrenbruch (Frankfurt), Jacob Minah (Göttingen) und Norman Müller (Halle) auf Weltrekordler, Weltmeister und Olympiasieger Roman Sebrle (9026).

Die Entscheidung allerdings, wer die deutschen WM-Fahrkarten lösen wird, fällt erst beim Mehrkampfmeeting in Ratingen (20./21. Juni). "Ich bin sicher, wer nach Berlin will, muss mehr als 8200 Punkte sammeln. Ich will dabei sein und in Götzis zumindest die 8000 Punkte erreichen”, stapelt Schrader bewusst tief.

Denn nach den letzten Testwettkämpfen scheint der Sportsoldat bereits ungewöhnlich früh in Topform. Bis auf den Hochsprung und den Stabhochsprung. "Wegen seiner Fußgelenkverletzung im vergangenen Winter fehlen Michael etliche Trainingseinheiten, in denen wir an der Sprungtechnik hätten feilen können. Doch ich bin sehr zufrieden. So ein Wettkampf muss sich ja entwickeln”, sagt Trainer Torsten Voss.

Voss selbst wird zum siebten Mal im Möslestadion dabei sein. 1985 sorgte er hinter Uwe Freimuth für einen DDR-Doppelerfolg. Zwei Jahre später kam Voss vor 10.000 Zuschauern hinter dem Mainzer Siegfried Wentz erneut auf Rang zwei, drehte bei der anschließenden WM in Rom den Spieß um und wurde der bislang einziger deutsche Zehnkampf-Weltmeister. An seine beiden letzten Aufeinhalte in Götzis hat Voss eher schlechte Erinnerungen, denn 2005 und 2007 musste sein damaliger Schützling Dennis Leyckes jeweils verletzungsbedingt aufgeben.

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