Pfingstlauf Wie eine Idee sich durchsetzt

Der Pfingstlauf ist das Kind von Holger Falk und Klaus Freiberger — der Start war schwierig, dann wird es zum Erfolgsmodell.

Pfingstlauf: Wie eine Idee sich durchsetzt
Foto: Andreas Willems

Krefeld. Manche Dinge wirken in der Rückschau schon skurril. Etwa wenn Klaus Freiberger dieser Tage erzählt, welche Zweifel ihn und seinen Mitstreiter Holger Falk Ende der 90er Jahre umtrieben. „Was machen wir eigentlich falsch?“ Die simple Antwort: Nichts. Manchmal braucht es nur etwas Zeit — bis Engagement sich auszahlt, Aufmerksamkeit geweckt und Begeisterung kanalisiert ist.

Heute weicht dem Duo das Lächeln kaum mehr aus dem Gesicht, wenn es Rückschau hält - auf nun 20 Jahre Krefelder Pfingstlauf. Am Montag also ist wieder soweit. Was vor zwei Jahrzehnten mit 200 Teilnehmern bei der Premiere 1996 im Forstwald am Bellenweg begann, findet heuer Anklang bei rund 800 Teilnehmern auf dem nunmehr im 19. Jahr bewährten Kurs im Stadtwald.

Organisator Holger Falk bezeichnet die Idee, Mitte der 90er Jahre das Laufen mit einer Veranstaltung ohne Wettkampfcharakter zu fördern als „ganz schön schräg“. Drei, vier Jahre später entwickelte sich der Pfingstlauf zu einem Renner, versammelte zusehends mehr Begeisterte hinter sich.

Und so kamen im Vorfeld des Jubiläums, dieses runden Geburtstags, Begleiter der ersten Stunde zusammen — Karin Meincke und Stadtsportbund-Vorsitzender Dieter Hofmann, die aktuellen Schirmherrn der Veranstaltung. Meincke sagt: „Es ist faszinierend zu sehen, was damit ins Leben gerufen wurde. Der Pfingstlauf hat seit jeher die Inklusion vorgelebt.“ Auch Uwe Fabig war gekommen. Der Ehrenkapitän des KEV, der seine Karriere just beendet hatte, als der Pfingstlauf aus der Taufe gehoben wurde. Fabig brachte die Idee der Laufpaten ein. Leistungssportler oder Prominente, die symbolisch eine Laufgruppe im Wohlfühltempo an die Hand nehmen. Am Montag sind es Ruder-Weltmeisetrin Lisa Schmidla, Anne Poleska, Jochen Urban und Friedhelm Funkel. Und Fabig konnte gleich mit Frank Brünsing flachsen, in alten Zeiten schwelgen, weil Brünsing Co-Trainer beim KEV war, und beim Kanu-Klub die Triathleten betreute, alle seit jeher beim Pfingstlauf dabei.

Die Lust am Laufen, die Verbindung von Aktiven mit und ohne Handicap — am Ende mündet alles in viel Spaß, ein bisschen körperlicher Erschöpfung, vor allem aber finanzieller Hilfe. Mit dem 20. Pfingstlauf wird die Schallmauer von 100 000 Euro durchbrochen, die in zwei Jahrzehnten zusammengekommen sind und in die Anschaffung von Geräten für Spielplätze — 26 gibt es in der Stadt — geflossen sind. Die Erfolgsgeschichte begründet sich auch in Merkmalen der Konstanz — dem nimmermüden Engagement von Falk und Freiberger, dem fixen Termin Pfingstmontag, des perfekten Veranstaltungsortes am CHTC-Clubhaus mit Kurs im Stadtwald, und dem Miteinander mit Spitzensportlern, den Laufpaten. Jetzt heißt es lediglich noch — Laufschuhe unterschnallen und Pfingstmontag in den Stadtwald.

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