SV Bayer: „Hexenjagd und Mobbing“

Der SV Bayer kommt nicht zur Ruhe. Die frühere Schwimmwartin Meike Hüsgen erhebt schwere Vorwürfe.

Uerdingen. Die Schwimmabteilung des Schwimmvereins (SV) Bayer Uerdingen ist zum Jahreswechsel in einen Strudel geraten, in dem persönliche Angriffe an der Tagesordnung waren. Die Schwimmwartin Meike Hüsgen zog die Notbremse und trat zurück. Jetzt möchte die 42-Jährige klarstellen, worum es beim Streit zwischen Trainern untereinander und den Eltern der schwimmenden Kinder ging: „Ich bin nicht wegen Jens Janik zurückgetreten. Mit ihm zu arbeiten war ein Hochgenuss“, sagt Hüsgen.

Vielmehr seien die Angriffe von Eltern und anderen Trainern der Grund für ihren Rücktritt gewesen. „Faires Miteinander zählt nicht — es gab eine Hexenjagd und Mobbing“, berichtet Hüsgen, die sehr unter den Angriffen gelitten hat.

Dabei sei es nie um fachliche Dinge gegangen, sondern um „persönlichen Kram“. Die Ratschläge des zur Streitschlichtung eingesetzten Supervisors seien nicht beachtet worden. Fachlich sei dem Trainer Jens Janik nichts vorzuwerfen. „Als neue Mitglieder hat man im SV Bayer keine Chance“, sagt Hüsgen, die als Ehrenamtlerin viel Zeit in den Verein steckte. Hüsgen und auch ihre Tochter werden den SV Bayer verlassen. „Die Leidtragenden sind die Aktiven, das ist das Schlimmste“, so die frühere Schwimmwartin.

Auch der Vorsitzende Dr. Harald Pielartzik hatte Jens Janik noch vor Weihnachten den Rücken gestärkt, als fünf Trainer mit Rücktritt drohten, falls Janik bleiben sollte.

Am 5. Januar hieß es dann in einer Erklärung: „Persönlich bedauere ich diese Entscheidung sehr, da ich an der Lösung mit Jens Janik als Trainer festhalten wollte. In Anbetracht des anstehenden Wechsels haben mich Heinz Pudleiner und Peter Voits überzeugt, dass ich bei dieser Entscheidung ihnen das letzte Wort überlassen sollte, da sie noch längere Zeit im Vorstand mitarbeiten wollen und mit der Entscheidung letztlich ,leben’ müssen.“ Die positive Zusammenarbeit mit Jens Janik sei einvernehmlich beendet worden.

„Die Trainer, die alles angezettelt haben, sind im Verein geblieben“, stellt die 42-Jährige klar. Zwei Schwimmtrainer folgen dem Beispiel der ehemaligen Schwimmwartin und traten zurück.

Die nächste Jahreshauptversammlung des Schwimmvereins Bayer Uerdingen im März, bei der die Wahl eines neuen Vereinsvorsitzenden auf der Tagesordnung steht, wird zeigen, ob die getätigten Personalentscheidungen für dauerhaften Frieden gesorgt haben.

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