Streit um Fußballreform

Der Verband möchte den Zuschnitt der Kreise ändern. Das sorgt für Unmut an der Basis.

Krefeld/Kreis Viersen. Die Diskussion hat gerade erst begonnen, und dennoch ist der Fußballverband Niederrhein (FVN) bereits mit heftiger Kritik konfrontiert worden und sah sich gezwungen, in einer zweiseitigen Pressemitteilung einiges richtigzustellen.

Was war passiert? Eine Strukturreform unter dem Vorsitz des in Krefeld nicht unbekannten Ex-Kämmerers Manfred Abraham hat den Vorschlag erarbeitet, die Zahl der Fußballkreise von derzeit 14 auf acht zu reduzieren. „14 Kreise sind einfach nicht mehr zeitgemäß“, sagt Abrahams.

Das Ziel: Die Fußballkreise sollen ab der Saison 2013/2014 den politischen Kreisen angepasst werden. Die Vereine im Kreis Viersen würden demnach gemeinsam mit den Klubs aus Mönchengladbach den Fußballkreis 4 bilden. Die Vereine in Krefeld sollen dem Vorschlag nach mit den Klubs aus Neuss den Fußballkreis 3 stellen. Damit wäre das Aus für den Fußballkreis 6 Kempen/Krefeld besiegelt.

Der Verband verspricht sich von der Reform neben geringeren Kosten unter anderem bessere Möglichkeiten für Qualifizierungen der Sportler und Funktionsträger. „Die Strukturreform gleicht die verschiedenen Kreise in ihrer Größe und Vereinsstärke aneinander an. Gleiche Kreiskapazitäten versprechen eine bessere Vertretung gegenüber kommunaler Gremien und Sport-Institutionen“, sagt FVN-Sprecher Peter Hambüchen.

Obendrein steige das Angebot, insbesondere in den bisher kleinen Kreisen. Und durch die Verringerung von Kommissionen und Ausschüssen werde Bürokratie abgebaut und die Besetzung der Gremien vereinfacht. Schließlich werde es durch den demografischen Wandel immer weniger Menschen geben, die Ehrenämter übernehmen, stellt der Verband fest. „Ein klarer Gewinn für die Vereine“, sagt Hambüchen.

Die Ehrenamtler jedoch fühlten sich mächtig auf den Schlips getreten, fürchteten um ihre Ämter und protestierten beim Verband heftig. „Gut funktionierende Kreise werden aufgebrochen“, wird hinter vorgehaltener Hand kritisiert.

Außerdem fürchtet das kickende Personal durch die weiteren Entfernungen mehr Zeitaufwand und Fahrtkosten bei den Spielen. Negativbeispiele sind die Landkreise Kleve und Rees/Bocholt, bei denen Anfahrtswege von mehr als 100 Kilometern für die Klubs selbst in den unteren Ligen keine Seltenheit sind.

Diese Befürchtung teilt der FVN nicht. „Klare Vorgabe für die Überlegungen war, dass keine Achse der Nord/Süd- oder West/Ost-Reise eines Vereins 90 Kilometer überschreiten darf“, erklärt der FVN-Sprecher. Bei flächenmäßig bisher kleineren Kreisen könne eine Verlängerung der Fahrtwege nicht ausgeschlossen werden, im Durchschnitt liege die Distanzen bei 44 Kilometern.

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www.wz-krefeld.de

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