So verändert Pawlak den KFC

Gut zwei Wochen vor dem Start skizziert der Trainer seine Maxime. 5:0 im Test in Wesel.

So verändert Pawlak den KFC
Foto: Worsch

17 Tage sind es noch. Dann geht es im Derby gegen den VfR Fischeln in dieser Saison erstmals um Punkte. Trainer André Pawlak sieht Fortschritte, aber auch noch Raum für Verbesserungen: „Ich bin im Großen und Ganzen zufrieden mit der Vorbereitung. Am Anfang hatten wir viele leichte Blessuren. Das war ich nicht gewohnt bei meinen bisherigen Stationen. Mittlerweile aber haben wir das Problem im Griff. Seit Freitag bin ich richtig zufrieden.“

Die zwei Tage in Jena, danach die Teambildungsmaßnahme mit Paintball in Gelsenkirchen. In der täglichen Arbeit erkennt der KFC-Trainer einen Elan, der den 45-Jährigen zuversichtlich stimmt: „Das Engagement im Training und im Wettkampf ist sehr hoch. jetzt geht es für uns noch um Tempo und die Spritzigkeit. Wir haben gesehen, dass die Mannschaft auch gegen höherklassige Teams bis zum Ende mitgehen kann. Aber wir wollen noch fitter werden.“

Das gestrige Testspiel beim Landesligisten PSV Wesel-Lackhausen gewannen die Uerdinger mit 5:0 (1:0). Leon Binder brachte sein Team nach einer Ecke in Führung, verschoss Minuten später einen Elfmeter. Im Abschluss zielten die Krefelder noch nicht genau genug, trafen nur Pfosten oder Latte. Es folgte eine Phase, die Pawlak nicht gefiel: „Wir haben uns von der Hektik des Gegners anstecken lassen, unsere Linie und den Faden verloren. Das darf uns in der Liga nicht passieren.“ Die Eingewechselten brachten schließlich die Entscheidung. Kris Thackray, Danny Rankl, Pascal Schmidt und Patrick Ellguth trafen. Das Ergebnis hätte aufgrund der Chancen noch höher ausfallen müssen.

Eine Baustelle ist ohnehin das Offensivspiel. Noch lassen die Krefelder viele Chancen ungenutzt, was aktuell an der fehlenden Frische wegen der hohen Trainingsbelastung liegen mag. Ein anderes Anliegen ist das variable Spiel, was in der Vorsaison ein Problem darstellte. Der KFC war zu berechenbar. Pawlak verlangt von seinen Offensivleuten, dass sie sich in der Oberliga auch in 1:1- oder sogar in 1:2-Situationen versuchen, auch den Abschluss suchen. Er sagt: „Es geht um eine bestimmte Kaltschnäuzigkeit bei allen Spielern. Jeder muss auch mal aufs Tor schießen. Wir müssen Zielstrebigkeit und Willen zeigen.“

Ob Pascale Talarski, Aleksandar Pranjes, Charles Takyi oder Pascal Schmidt — sie alle sollen im Mittelfeld auch mal Positionen miteinander tauschen, um variabler zu sein. Das ganze Spiel soll abwechslungsreicher werden, weniger vorhersehbar. Pawlak würde sich freuen, wenn bald der verpflichtete, aber noch ohne Spielerlaubnis ausgestattete Omar Jasseh aktiv eingreifen könnte. Der 23-Jährige aus Gambia, der schon in der nordamerikanischen Profiliga MLS gespielt hat, sucht noch eine Arbeit. Nur dann kann er auf eine Spielgenehmigung hoffen. Pawlak sieht in Jasseh, der auch auf der Außenbahn spielen kann, einen Allrounder im Angriffsspiel. Einer, der in seinem System einen wichtigen Part einnehmen könnte.

Vor allem aber fordert Pawlak im Spiel Geduld: „Man darf nie unruhig werden, wenn man den Gegner auseinander und müde spielt.“ Von daher sollen auch Standardsituationen ins Repertoire aufgenommen werden. Pawlak: „Es ergeben sich immer Spiele, wo man einfach nicht durchkommt. Wir haben bei ruhenden Bällen eine hohe Qualität im Kader, sei es bei defensiven oder auch offensiven Standards.“ So seien Leon Binder, Tanju Öztürk, Kris Thackray, Patrick Ellguth, Danny Rankl oder Vincent Wagner dafür prädestiniert.

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