Silvery Moon wird jetzt Deckhengst

Schnellster Schecke der Welt verlässt Krefeld zum Landgestüt Marbach nach Reutlingen.

Silvery Moon wird jetzt Deckhengst
Foto: Tuchel

Krefeld. Der Schecke Silvery Moon zählte in den letzten Jahren zu den populärsten Rennpferden Deutschlands. Nun wird der sechsjährige Hengst Anfang November den Rennstall von Mario Hofer im Krefelder Stadtwald verlassen und als Deckhengst ins Haupt-und Landgestüt Marbach im Landkreis Reutlingen umziehen.

Für rund 12 000 Euro hat Mario Hofer das ungewöhnliche Pferd auf einer Auktion im französischen Deauville ersteigert. Hofer: „Im Grunde spontan, ohne große Ambitionen für Rennen. Ich wollte, dass er mir jeden Morgen ein Lächeln ins Gesicht zaubert.“ Das Indianerpferd wurde zu einem Publikumsliebling, es gab eine eigene Facebook-Seite und die Veranstalter freuten sich stets, wenn er antrat.

Hofer hat für die Rennlaufbahn schnell eine Besitzergemeinschaft gegründet mit dem Kölner Rennvereinspräsidenten Eckhard Sauren, dem Münchner Vizepräsidenten Franz Prinz von Auersperg und ihm selbst. Silvery Moon galt schon bald als schnellster Schecke der Welt. Er schaffte 48 Starts, davon 23 Platzierungen und gewann fünf Rennen — alle in Köln und mit seiner Gesamtgewinnsumme von 41 950 Euro hat er seinen Lebensunterhalt größtenteils selbst verdient.

Marbach als große Zuchtstätte und Landgestüt von Baden-Württemberg war für die drei Besitzer immer die erste Adresse. Die Decktaxe für seine Liebesdienste wird noch festgelegt. In den USA sind solche Pferde übrigens keine Seltenheiten. Es hängt auch damit zusammen, dass die züchterischen Kontrollmechanismen früher längst nicht auf dem Stand von heute waren und deshalb so mancher Nicht-Vollblüter gedeckt hat. Eingetragen wurde im Vertrauen auf die Angaben der Züchter.

Auffällig sind schon die Augen von Silvery Moon: Das rechte ist glasklar und blau, das linke Auge braun. Die Rennlaufbahn von Silvery Moon ging wegen einer Verletzung zu Ende. Da er vor allem auf festem Boden schnell war, wollten ihm die Besitzer den im Herbst bevorzugt vorhandenen weichen Boden ersparen. Hofer: „Er hat sich den Platz als Vererber redlich verdient. Silvery Moon war der Liebling des Stalles. Es wird uns etwas fehlen.“

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