Radrennen „Rund in Fischeln“: Happel siegt mit Reifenlänge

Der 24-jährige Radsportler vom Kern-Haus-Team aus Spich setzt sich bei „Rund in Fischeln“ im Hauptrennen durch.

Radrennen: „Rund in Fischeln“: Happel siegt mit Reifenlänge
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Fest im Griff hatte das „Kern-Haus-Team“ aus Spich das Hauptrennen bei der 41. Auflage „Rund in Fischeln“ des RV Staubwolke 09. Nach 60 Runden und rund 78 Kilometern fuhr der 24-jährige Simon Happel mit einer Reifenlänge Vorsprung den verdienten Sieg für sein siebenköpfiges Team ein. Im Endspurt auf der langen Zielgeraden der Hafelsstraße hatte der Maschinenbaustudent aus St. Augustin die größeren Reserven und riss auf der Ziellinie jubelnd die Arme in die Höhe: „Ich habe mich ab der Hälfte des Rennens weitgehend aus der Führungsarbeit herausgehalten. Das war für mich eine blöde Situation. Aber unsere Taktik sollte nun einmal voll aufgehen. Mit Platz eins und drei haben wir fast das Optimum erreicht.“

Arg enttäuscht und nur mit dem zweiten Platz vorlieb nehmen musste der Dortmunder Justin Wolf. Der 24-Jährige leistete etliche Runden die Führungsarbeit, stand aber ohne seine Mannschaft, die beim Bundesligarennen in Chemnitz am Start war, auf verlorenem Posten. „So hart und ein wenig ungerecht kann der Radsport sein. Die Jungs aus Spich fuhren ein taktisch ausgezeichnetes Rennen. Wenn ich das Tempo an der Spitze gedrosselt hätte, wäre sofort ein zweiter Fahrer aufgefahren, und dann wäre ich wahrscheinlich nicht mal Zweiter geworden.“

Dem seit der zweiten Runde enteilten Führungsduo saß mit Alexander Nordhoff ein weiterer Kern-Haus-Fahrer im Nacken. Nordhoff liegt das Fischelner Rennen. Der Sohn von Teamchef Heinz Nordhoff war im letzten Jahr Zweiter und nutzte dieses Mal einen kurzen, aber heftigen Regenschauer, um sich vor den Augen von Radsportlegende Hennes Junkermann vom Hauptfeld abzusetzen.

Erneut stand der 25-Jährige als Dritter auf dem Podest und freute sich über das von Mannschaftskollege Happel errungene erste Führungstrikot im fünf Rennen umfassenden Volksbank-Cycling-Cup: „Nächsten Samstag kommen wir nach Hüls, und dann wollen wir das Führungstrikot verteidigen.“ Das geschlagene Feld lag weit zurück. Knapp 20 Sekunden fehlten den beiden Erstplatzierten in den letzten Runden, und eine Überrundung wäre fällig gewesen.

Den einzigen Krefelder Sieg gab es im ausgezeichnet besetzten Feld der Männer C-Klasse. Knapp 100 Fahrer begaben sich auf die rund 64 Kilometer lange Strecke. Sebastian Breuer, der für das MTB-Team „Embrace the World Cycling“ startet, hatte im Endspurt die Nase vorn.

Den schwächsten Zuschauerzuspruch verzeichneten die Organisatoren in Fischeln um kurz vor 18 Uhr. Wie leer gefegt war der Start- und Zielbereich wohl wegen der ersten Hochrechnungen der Landtagswahl. Kurz vor dem Zieleinlauf füllte es sich noch einmal, wollten viele Zaungäste den Höhepunkt des Rennens wohl doch nicht verpassen.

Entlang der Strecke packten viele Fischelner den Tag über entweder ihre Campingstühle aus oder saßen auf der Vorgartenbank und kombinierten so manches Mal den sportlichen Aspekt mit einem zünftigen Nachbarschaftsfest. Rennleiter Christoph Königs zog ein kurzes Fazit: „Wir sind sehr zufrieden. Dem Tag gebe ich die Schulnote zwei.

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