Krefeld Pinguine Kurt Davis wechselt zu den Pinguinen - Mama Davis findet es „genial“

Kurt Davis wechselt über den Rhein — von der Düsseldorfer EG zu den Pinguinen. Mutter Karen in Minnesota ist der größte Fan des Filius’.

 Der Amerikaner Kurt Davis spielte drei Saisons für die Düsseldorfer EG. Foto: Archiv

Der Amerikaner Kurt Davis spielte drei Saisons für die Düsseldorfer EG. Foto: Archiv

Foto: David Young

Krefeld. Die Pinguine haben seit gestern einen neuen Fan. Einen ebenso treuen wie emotionalen. Einen, der sich während der Spiele schon mal via Twitter über den Schiedsrichter beschwert oder den Fernseher anschreit. Das tun sicher viele, aber die wenigstens sind währenddessen tausende Kilometer weit weg und frühstücken.

Karen Davis tut das. Drei Jahre lang feuerte die US-Amerikanerin aus Plymouth (Minnesota) derart die Düsseldorfer EG an, wo ihr Sohn Kurt in der Verteidigung spielte. Seit gestern hat sie einen neuen Lieblingsverein. Seit der 30-Jährige offiziell zu den Krefeld Pinguinen gewechselt ist. Was Karen Davis auf Twitter mit „genial“ kommentierte.

Geht es nach ihrem Sohn, hat die Mutter beim Eishockeygucken bald wieder mehr Freude: „Letzte Saison mit Düsseldorf die Play-offs zu verpassen, war enttäuschend, weshalb mein Ziel mit den Pinguinen klar ist“, wird Davis in einer Mitteilung des Vereins zitiert. Dass es die Pinguine nach zwei enttäuschenden Jahren wieder unter die besten zehn Teams und damit in die Play-offs der Deutschen Eishockey Liga schaffen, dafür soll auch der US-Amerikaner selbst sorgen. Dabei passt Davis nicht wirklich zu der Ankündigung der Pinguine, bald „körperbetonter und härter“ spielen zu wollen.

Eigentlich ist der Amerikaner sogar das genaue Gegenteil eines eisenharten Abwehrschranks. Klein (1,73 Meter), wendig und technisch beschlagen ist er. Ein „Offensivverteidiger mit gutem Spielverständnis, der seine Stärken insbesondere in Überzahlsituationen und bei schnellen Gegenangriffen ausspielen wird“, sagt Trainer Rick Adduono über seinen neuen Mann, der besonders aufblüht, wenn er einen klassischen Defensivverteidiger neben sich weiß.

In Norwegen, wo er vor seiner Düsseldorfer Zeit spielte, wurde Davis so zum überragenden Mann, der die Stavanger Oilers mit 116 Scorerpunkten in 122 Spielen zu zwei Meisterschaften in Folge führte. In Stavanger spielte er mit den Neu-Pinguinen Tommy Kristiansen und Mathias Trettens bereits zusammen. In seinen drei Jahren in Deutschland waren es für einen Verteidiger ebenfalls ordentliche 67 Scorerpunkte (16 Tore/51 Vorlagen) in 169 Spielen.

Obwohl er gerade zu Beginn seiner Zeit am Rhein häufig zu leichtsinnig agierte und sich die ein oder andere Harakiri-Aktion leistete, hätten sie ihn bei der DEG auch behalten. Zumindest dann, wenn sie nicht bereits sechs Verteidiger für die neue Saison unter Vertrag gehabt hätten. Auch Davis selbst wäre gern geblieben, wie er nach dem letzten Saisonspiel sagte. Doch Neu-Coach Mike Pellegrims wollte so viel wie möglich ändern.

Davis musste gehen, wollte aber in der Liga und am besten im Rheinland bleiben, wo er sich mittlerweile heimisch fühlt. Zum Glück für die Pinguine, die sich auf einen „ziemlich kompletten und erfahrenen Verteidiger“ freuen, „der sich weder an die größere Eisfläche gewöhnen noch unsere Liga erst einmal kennenlernen muss“, sagt der Sportliche Leiter Matthias Roos.

Freuen dürfen sich die Pinguine auch auf einen neuen Fan im fernen Minnesota. Mutter Karen Davis kündigte gestern gleich mal an, sich ein Pinguine-Trikot zu besorgen. Man will ja auch morgens vor dem Fernseher passend gekleidet sein.

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