Wer bei den Pinguinen die Tore macht

Marcel Müller ist der treffsicherste Spieler. Die erste Sturmreihe erzielt 42 Prozent der Tore, Nick St. Pierre ist bester Verteidiger.

Wer bei den Pinguinen die Tore macht
Foto: Archiv Jochmann

Krefeld. Marcel Müller stand in den Katakomben des König-Palasts, der Arbeitskleidung weitgehend entledigt, mit Badelatschen an den Füßen. Sohn Theo, ein halbes Jahr alt, hielt er geborgen auf dem Arm und plaudert über den Penaltysieg gegen Berlin. Mit seinem Pe-nalty der Extraklasse.

Müller ist vielleicht so etwas wie das Sinnbild, was möglich und vielleicht noch zu erwarten ist. Der Stürmer scheint die schlechte vergangene Saison verarbeitet zu haben und ist dabei, an die Leistung und Quote anzuknüpfen, die ihn, als er vor drei Jahren das erste Mal zu den Pinguinen kam, auszeichnete.

Was Müller aktuell aufs Eis legt, ist gut, verdammt gut. Er ist der Leader in der ersten Sturmreihe, hat auch das Arbeiten in der Defensive verinnerlicht. Zumindest deutlich mehr und engagierter als vor einem Jahr. Mit 15 Punkten ist er zweitbester Stürmer der Liga — acht Tore, sieben Assists. Er geht voran. So auch im Penaltyschießen. Müller: „Der Trainer hat bestimmt, dass ich den ersten schieße.“ Treffer. Fragezeichen aber macht auch Müller nach den Ursachen befragt, warum die Mannschaft gegen die Teams auf Augenhöhe so wenig punktet. „Ich weiß es auch nicht. Gegen die Topteams jedenfalls klappt es besser.“

Mit seinen acht Treffern hat Müller den Löwenanteil an den erzielten 36 Toren der Pinguine, Daniel Pietta und Martin Schymainski folgen mit jeweils vier Treffern. Die Top-Sturmreihe ist im ersten Viertel der Saison ihrem Ruf gerecht geworden, erzielte 15 von 36 Toren. Neben Müller (8), und Pietta (4) steuerten Dragan Umicevic zwei und Zugang Jordan Caron ein Tor hinzu. Mit der Quote von 42 Prozent unterstreicht sie Klasse, aber auch die Abhängigkeit der Mannschaft vom Zusammenspiel dieses Ensembles.

Deutlich fällt dagegen die zweite Sturmreihe ab. Feser (3), Trettenes (2) und Kristiansen (0) sammeln nur ein Drittel der Tore ein gegenüber Reihe eins — 5 Tore macht 14 Prozent. Das ist, gemessen an den Erwartungen, deutlich zu wenig. Allerdings war Taktgeber Feser vier Wochen verletzt. Knüpft er an die Form schnell wieder an, steigt die Quote. Der als Torjäger geplante Tommy Kristiansen hingegen kommt überhaupt noch nicht zurecht. Läuferisch offenbart er schwächen — ob er zehn Tore erreichen kann, ist fraglich. Mit der Verpflichtung von Caron hat man reagiert. Bleibt der Kanadier in Reihe eins, würde Umicevic in Reihe zwei spielen, dass könnte mit Feser gut passen. Sind alle Ausländer fit, wäre Kristiansen aktuell Streichkandidat Nummer 1.

Sturmreihe drei liefert — mit Luft nach oben. Martin Schymainski (4), Christoph Gawlik (2) und Adrian Grygiel (2) kommen auf acht Tore — eine Quote von 22 Prozent. Die sich steigern lässt, angesichts der Tatsache, dass Schymainski mit reichlich viel Pech im Abschluss unterwegs war, und auch Gawlik vor seinem ersten Treffer gleich drei 100 Prozent-Chancen vergab. Auch Kapitän Adrian Grygiel hat Steigerungspotenzial — selbst wenn sein Treffer gegen Köln einer der wichtigsten und in der Entstehung schwierigsten war.

Die Malocherreihe hat den Job, in erster Linie Tore zu verhindern. Alle erzielten Treffer sind da Bonus. Martin Ness (1), Mike Mieszkowski (1), Kevin Orendorz (0) sowie Philipp Kuhnekath (0) und Diego Hofland (0) summieren zwei Tore auf sich — fünf Prozent Anteil an 36 Treffern. Wenn Mieszkowski bald aus der Verletzungspause zurückkommt, kann davon auch Kevin Orendorz profitieren. Die Reihe funktioniert für Pinguin-Verhältnisse optimal.

Ach, ja: auch Verteidger dürfen treffen — sechs Tore sind es aus der Liga der sieben Defensiven: Nick St. Pierre (3), Kurt Davis (2) und Markus Nordlund: Der Anteil beträgt 17 Prozent. Das ist eine solide Marke. Vor allem wenn man bedenkt, dass etwa Patrick Seifert zwar bisher nicht als Torschütze auffällig geworden ist, dafür aber immerhin acht Treffer vorbereitet hat.

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