Wenn Scott Langkow den Schläger schwingt

Der Goalie der Pinguine ist trotz der gewonnenen Punkte stinksauer. Die Krefelder agieren gegen Wolfsburg äußerst fahrlässig.

Krefeld. Jim Fahey schaute ein wenig ängstlich, dachte er vielleicht, Scott Langkow wolle tatsächlich mit dem Schläger auf ihn und Charlie Stephens losgehen? Denn der Goalie der Krefeld Pinguine war trotz des wichtigen 6:5-Erfolgs über die Grizzly Adams Wolfsburg, der den Krefeldern noch alle Chancen im Play-off-Rennen der Deutschen Eishockey Liga (DEL) lässt, kaum zu bändigen.

Er malträtierte sein Eishockey-Werkzeug zwar nicht an seinen Mitspielern sondern am Torgestänge und stampfte anschließend wütend unter Benutzung nicht spruchreifer Schimpfwörter in die Kabine. Da war er denn auch von den Fans nicht mehr aufs Eis zurückzuholen. Die Sprechchöre blieben ungehört, seine Teamkollegen begaben sich ohne ihren an diesem Abend exzellenten Schlussmann auf die Ehrenrunde. Verdient gehabt hätte es in erster Linie allerdings nur einer.

Grund für den Ausraster des Goalies waren die beiden letzten Gegentreffer, die sich die Pinguine in der Schlussphase der Partie eingefangen hatten und die die Gastgeber noch einmal 20 Sekunden lang um einen wichtigen Sieg hatten zittern lassen.

Nicht nur bei seinen Mitspielern stieß die Reaktion des Torhüters auf Verständnis, auch Chefcoach Rick Adduono konnte nachvollziehen, warum Langkow stinksauer war. "In dieser Art und Weise dürfen wir nie im Leben zwei Gegentore zulassen. Vielleicht waren meine Spieler da schon ein wenig müde, aber auch das darf keine Entschuldigung sein", sagte Adduono, der die Leistung seines Keepers schlicht als "phänomenal" einstufte.

Zu Recht, denn Langkow hatte die Wolfsburger mit seinen Paraden förmlich zur Verzweiflung getrieben, fast im Alleingang dafür gesorgt, dass die Gäste nicht frühzeitig die Partie zu ihren Gunsten entscheiden konnten. Zumindest die Tatsache, dass seine Mannschaftskameraden wenigstens jeweils zur rechten Zeit selbst ins Schwarze trafen, dürfte den Goalie ein bisschen versöhnlicher gestimmt haben.

Und vielleicht ist der Zornesausbruch des 34-Jährigen ein Weckruf zur rechten Zeit. Denn so passiv wie am Dienstagabend darf sich die Defensive der Pinguine kein zweites Mal präsentieren. Sonst gibt es schon im nächsten Heimspiel am kommenden Freitag gegen die Frankfurt Lions ein böses Erwachen. Dann dürfte sich niemand bei den Pinguinen mehr wundern, sollte Langkow ein weiteres Mal ausrasten.

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