Krefeld Pinguine Systemfehler: Pinguine mal top, mal flop

Das 3:4 der Krefeld Pinguine gegen Augsburg — ein Spiel, das alle Merkmale trägt, das angestrebte Ziel zu verpassen.

Krefeld Pinguine: Systemfehler: Pinguine mal top, mal flop
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Diese Chance ist vertan. Und Trainer Rick Adduono haderte gleich nach der 3:4-Pleite in der Verlängerung am Sonntag gegen Augsburg: „Jetzt stehen wir wieder mit dem Rücken zur Wand und müssen punkten.“ Die Chance auf das erste Sechs-Punkte-Wochenende nach dem 4:1-Erfolg bei der DEG und einer 3:0-Führung gegen Augsburg fasste Sportdirektor Matthias Roos am Montag mit einer Nacht Abstand zusammen: „Wir haben leider einen Weg gefunden, das Spiel zu verlieren.“

Es waren eigentlich zwei Spiele. Die zwei Gesichter der Pinguine. Mal top, mal flop. Solide begonnen mit einer komfortablen Führung. Bis Augsburg, allen voran Ex-Pinguine Scott Valentine, die körperbetonte Variante ins Spiel einfügten. Nach den eher smarten Derbys gegen die DEG und Köln war das eine Umstellung für die Pinguine. Augsburgs Chancen vereitelte lange Dimitri Pätzold, strahlte Ruhe im Tor bis auf die Tribünen aus. Mit dem ersten Gegentor aber kam der Bruch im Team. Roos sagt: „Wir müssen eben 60 Minuten gut und konzentriert spielen. Nicht nur 30 Minuten.“ Die harte Gangart der Augsburger will er als Ursache nicht gelten lassen. Der Frust sei nun entsprechend groß.

Gleichwohl, die Erklär-Welt zwischen den Polen — hätte mehr sein können und hätte mehr sein müssen — wird die Pinguine keinen Millimeter an die Pre-Play-off-Plätze heranbringen. Am Ende schauen sich alle mit treuen Augen, aber großem Unverständnis an, sollte es nichts werden mit den K.o.-Spielen. Aber das alles ist kein Zufall, eher System. Eben auch leider hoch fehlerhaft.

Martin Schymainski zielte neben das leere Tor, dann war er Anfang des zweiten Drittels alleine vor Torwart Olivier Bellavance Roy. Im Schlussabschnitt scheiterte auch Kapitän Adrian Grygiel an Roy.

Vor dem 3:3 unterlief Max Faber ein XL-Patzer. Es bleibt dabei, es sind zu viele große individuelle Fehler in Summe, da fehlt es an Qualität.

Das 3:4 gegen Augsburg war die vierte Heimpleite in Folge. Von 16 Heimspielen haben die Pinguine nur sechs gewonnen — davon nur fünf nach 60 Minuten. Mit solch’ einer Bilanz wird es nichts mit Platz zehn.

Neun Verlängerungen haben die Pinguine spielen müssen, nur zwei Mal haben sie sich den Zusatzpunkt geholt. Beide Siege waren im Penaltyschießen. In der Verlängerung setzte es fünf Niederlagen, dazu zwei im Penaltyschießen. In den vergangenen fünf Spielen gingen drei Verlängerungen verloren — Augsburg, Schwenningen und Düsseldorf. Alles mehr oder weniger direkte Konkurrenten. Fünf Mal in Folge haben die Pinguine den Zusatzpunkt verpasst. Zuletzt hatten sie ihn vor fast zwei Monaten geholt — am 15. Oktober im Heimspiel gegen Berlin im Penaltyschießen. Die Eisbären lassen grüßen, der Tabellenführer erwartet die Pinguine am Dienstag in der Hauptstadt. Mutmaßlich dürfte dann Patrick Klein ins Tor zurückkehren. Mit ihm führten die Pinguine lange in Berlin, ehe sie im letzten Drittel mit 3:4 verloren.

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