Starke Nerven, kühler Kopf

Pinguine entscheiden die Spiele über die regulären 60 Minuten meist für sich - und belegen Platz zwei der Tabelle.

Norman Hauner (94, li.), hier im Spiel gegen Wolfsburg in Krefeld am 5.12.2014, traf zum Sieg nach Penaltys in Wolfsburg. Foto: Archiv/Dirk Jochmann

Norman Hauner (94, li.), hier im Spiel gegen Wolfsburg in Krefeld am 5.12.2014, traf zum Sieg nach Penaltys in Wolfsburg. Foto: Archiv/Dirk Jochmann

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Krefeld. Während die Krefeld Pinguine am Wochenende tatenlos zusehen mussten, wie sie in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) auf Rang neun abrutschten, können sie sich trösten mit einer Tabelle, in der die Schwarz-Gelben ganz oben mitmischen. Mit fünf Siegen aus sechs Spielen, die später als nach 60 Minuten beendet wurden, ist das Team von Trainer Rick Adduono die zweiterfolgreichste Mannschaft in der DEL in dieser Statistik.

Den fünf Erfolgen — zwei in der Verlängerung und drei im Penaltyschießen — steht nur eine Niederlage gegenüber. Einzig die Schwenninger Wild Wings weisen mit zwei Siegen aus zwei Spielen, die über die 60 Minuten hinausgingen, eine noch bessere Quote auf als die Krefeld Pinguine.

„Geht es in die Verlängerung, ist es meist immer ein richtiger Kraftakt“, sagt Stürmer Norman Hauner, der beim 5:4-Erfolg in Wolfsburg mit seinem verwandelten Penalty für den ersten Sieg nach mehr als 60 Minuten in dieser Saison sorgte. „Es spricht einfach für die Fitness und auch den Ehrgeiz der Mannschaft, dass sie in solchen Spielen noch den Extrapunkt holt“, sagt Rüdiger Noack, der Sportliche Berater der Pinguine. Da die DEL-Statuten seit dieser Saison vorsehen, dass zum Penaltyschießen vom jeweiligen Team kein Zettel mehr mit den ersten drei Schützen abgegeben werden muss, sondern vor jedem Versuch frei entschieden werden kann, wer anläuft, können Adduono und sein Team je nach Situation entscheiden.

„Wir wissen vorher nicht, wer zum Penaltyschießen antritt“, sagt Hauner, der auch erklärt, dass man vom Trainerteam vor den Spielen per Videosequenz über einzelne gegnerische Spieler und deren Vorlieben beim Penaltyschießen informiert wird — dies dient natürlich vor allem Torwart Tomas Duba als Anschauungsunterricht.

In der Verlängerung waren die Pinguine in dieser Saison bislang gar nicht zu bezwingen — gegen die Augsburg Panther (2:1) und im Derby gegen die Düsseldorfer EG (3:2), beide in eigener Halle. Daniel Pietta wurde dabei gegen Straubing zum gefeierten Held, als er in seinem 500. DEL-Spiel den Siegtreffer beisteuerte.

Gegen Düsseldorf setzte sich Istvan Sofron mit einer starken Einzelaktion gegen gleich drei Gegenspieler durch und verwandelte mit der Rückhand zum Derbysieg. „Solche Aktionen entscheiden meist in der Verlängerung“, sagt Hauner und ergänzt: „Das war schon richtig stark gemacht von Istvan.“

Selbst hatte der Stürmer mit der Nummer 94 bei seinem Penalty in Wolfsburg gegen Torwart Sebastian Vogl diesem frech den Puck durch die Beine geschoben. „Man muss halt in der Verlängerung und im Penaltyschießen versuchen, kühlen Kopf zu bewahren, und ein bisschen Glück ist auch immer mit dabei“, sagt Norman Hauner.

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