Pleite für harmlose Pinguine

Die Krefelder liefern zu Hause beim 2:4 gegen Hamburg eine blamable Vorstellung ab.

Krefeld. Falls die Verantwortlichen der Pinguine mit ihrer Entscheidung „Pro Adduono“ ein Zeichen setzen wollten, so ging dieser Schuss nach hinten los. Denn auch gegen die Hamburg Freezers lieferten die Krefelder eine blamable Vorstellung ab und verloren verdient mit 2:4 (0:2, 1:1, 1:1). Der nächste herbe Rückschlag im Kampf um die Pre-Play-offs in der Deutschen Eishockey Liga (DEL), die bei einer weiteren Niederlage am Sonntag gegen die Augsburger Panther kaum mehr zu erreichen wären.

Während Mitja Robar am Freitag erstmals im Pinguine-Dress aufs Eis ging, ist die Zeit von Marvin Tepper bei den Schwarz-Gelben vorbei. Die Bietigheim Steelers haben den Angreifer unter Vertrag genommen. Tepper sollte bereits am Freitagabend im Spiel des Zweitligisten gegen Hannover mitwirken. Am Mittwoch kommt er noch mal nach Krefeld, um seine Wohnung aufzulösen und sein Auto zurückzugeben. Als der Slowene Robar erstmals aufs Eis durfte, da war schon einiges passiert. Nach nur 56 Sekunden lag der Puck erstmals im Krefelder Gehäuse, doch weil ein Hamburger die Scheibe mit der Hand über die Linie bugsiert hatte, erkannte Schiedsrichter Brill das Tor nach Ansicht der Videoaufnahme nicht an. Als Robar dann tatsächlich nach 2:50 Minuten seinen ersten Einsatz hatte, agierte er ebenso unglücklich wie seine Teamkollegen. Nachdem Alexander Dück den Puck im gegnerischen Drittel verloren hatte, vermochte Robar nicht das Zuspiel von Jensen auf Polaczek zu verhindern, der frei stand und Langkow überwand (4.).

Auch in der Folge waren die Gäste brandgefährlich. Mehrere Drei-auf-zwei-Situationen brachten das Tor von Scott Langkow wiederholt in Gefahr, weil die Gastgeber den Hanseaten viel zu viel Platz ließen, kaum mal in die Zweikämpfe kamen und selbst im Abschluss viel zu harmlos agierten. Nach rund 16 Minuten regte sich erstmals Unmut auf den Rängen, der sich zwei Sekunden vor Drittelende verstärkte, als Flaake erneut unbedrängt auf 2:0 erhöhte. Mit Pfiffen wurde die leidenschaftslose Vorstellung zur ersten Pause quittiert.

Die Stimmung wurde auch danach nicht besser. Erst recht nicht, als Collins das 3:0 markiert hatte (26.). „Wann spielt ihr endlich Eishockey?“ oder „Wir haben bezahlt, wir wollen was sehen“, schallte es von den Rängen angesichts der lange Zeit trostlosen Vorstellung der Mannschaft, die offenbar Coach Rick Adduono ungeachtet des Vertrauensbeweises seitens der Vereinsführung zunehmend die Gefolgschaft verweigert.

Erst als die Hamburger angesichts der klaren Führung merklich zurücksteckten und Rok Ticar einen Schlagschuss von Robar zum 1:3 abfälschen konnte (36.), schien ein Ruck durch das Team zu gehen. Vor allem durch den Block mit Ticar, Denis Shvidki und Roland Verwey in seinem 600. DEL-Spiel, der mit dem 2:3, das erneut Ticar nach Vorlage von Shvidki und Verwey markierte (43.) die Gastgeber wieder in Schlagdistanz brachte. Doch nicht lange. Flaake nutzte eine weitere Unachtsamkeit der Pinguine-Abwehr zum 4:2 (46.).

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