Pinguine sponsern sich selbst

Suche nach Trikot-Partner ist bislang erfolglos. Wilfrid Fabel will erst nach der Saison über möglichen Rückzug entscheiden. In der DEL wird der Unmut über Fabel immer lauter.

Krefeld. Brauchen die Krefeld Pinguine schon bald einen neuen Aufsichtsrats-Chef? Er wolle sich erst nach der Saison öffentlich äußern, sagte Amtsinhaber Wilfrid Fabel im Gespräch mit der WZ. Allerdings bliebe seine Frau Gesellschafterin, und auch er würde sich in jedem Fall weiter für die Pinguine einsetzen. Was sich nach Fabels Ansicht innerhalb des Jahres entscheidend verändert hat? „Es herrscht Ruhe.“ Er habe die Ärztegeschichte ebenso geregelt wie die Zusammenarbeit mit der Fan-Gruppierung Supporters oder das Einvernehmen im sportlichen Bereich zwischen Berater Rüdiger Noack, Trainer Rick Adduono und dem sportlich verantwortlichen Aufsichtsrat Wolfgang Schulz.

Möglicherweise würde ein Rückzug von Fabel die Karten der Pinguine bei der DEL verbessern. Denn je deutlicher wird, dass die Pinguine einen der Play-off-Plätze belegen werden, desto lauter werden Fabel Tricks und Täuschungen bei der Lizenzergatterung vorgeworfen. Beispielsweise, dass aus taktischen Gründen die offizielle Absage von Hauptsponsor RWE „verschleppt“ wurde. Dass in der Liga unschöne Aussagen über die Pinguine kursieren, wollte Fabel nicht bestreiten, sie seien aber „schwachsinnig, auch wenn sie von einem DEL-Aufsichtsrat kommen“.

Zum Vorwurf, wie man ohne Hauptsponsor über die Runden kommen und noch Spieler verpflichten könne: „Alle sieben Gesellschafter haben je 50.000 Euro für den Ausgleich der alten Saison gezahlt. Für die neue Saison haben die Herren Borgmann, Schönmackers und Schulz dazu nochmals je 100.000 Euro locker gemacht.“ Wohl die Notfalloption Hauptsponsor.

Aber auch die kräftig gestiegenen Kosten in der Administration fallen auf. Der neue Geschäftsführer Robert Haake — „Ich bin kein Zahlenmensch“ — wird von einer externen Steuerberatung in erheblich höherem Maße unterstützt als Vorgänger und „Zahlenmensch“ Wolfgang Schäfer. Fabel: „Die Mehrkosten kenne ich nicht.“

Auch in Sachen Sponsoring stellt sich Fabel vor den Geschäftsführer. Der hatte bereits am 16. November im Fernsehen einen Partner für die verwaiste Trikot-Brust angekündigt, war dann zurückgerudert und hatte in Ermangelung eines zahlenden Partners die Kooperation mit gemeinnützigen Organisationen wie Unicef avisiert. Am Freitag trugen die Pinguine plötzlich das Logo der Quasi-Eigenveranstaltung „75 Jahre Eissport in Krefeld“. Das sei keine „Pleite bei der Sponsorensuche“, so Fabel zugunsten Haakes und dessen freiberuflichen Marketing-Mitarbeiters. „Wir hatten jemanden für die Fernsehspiele, aber der wollte partout nicht aufs Trikot. Das haben wir anders geregelt.“

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