Pinguine — die Krise ist zurück

Der 4:3-Sieg beim Meister war nur ein Strohfeuer — wie das 2:4 gegen Iserlohn am Dienstag zeigte.

Krefeld. 35 Tage nach seinem letzten Einsatz für die Krefeld Pinguine kehrte am Dienstag im Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters Adam Courchaine zurück aufs Eis. Der Kanadier, der beim Auswärtsspiel in Köln eine Schädelprellung erlitten hatte, wurde von den 6032 Zuschauern im König-Palast euphorisch empfangen. Im letzten DEL-Spiel des Jahres 2014 lief der kanadische Stürmer in Reihe vier zusammen mit Colin Long und Mike Mieszkowski auf.

Sein Gefühl am Schläger stellte Courchaine erstmals nach rund zwei Minuten unter Beweis, als Adduono seiner Reihe erstmals Eiszeit gewährte. Wie wichtig Courchaine für sein Team ist, wurde in der 16. Minute deutlich, als er frei vor Gäste-Schlussmann Mathias Lange durch dessen Schoner den 1:2-Anschlusstreffer erzielte. Martin Schymainski klopfte seinem Teamkollegen danach so heftig auf den Helm, dass man gewiss sein konnte, Courchaine habe seine Kopfverletzung bestens auskuriert. Der Torschütze sagte nach der 2:4-Niederlage: „Es hat sich gut angefühlt, wieder auf dem Eis zu stehen. Die Serie mit den Niederlagen gibt uns allerdings schon zu denken. Ich glaube aber, wir müssen nur an einigen Details arbeiten.“ Was Courchaine zuvor nicht verhindern konnte, waren die Gegentreffer durch Marko Friedrich und in Unterzahl von Ex-Pinguin Boris Blank zum 0:2.

KEV verliert gegen Iserlohn mit 2:4
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Doch die Pinguine, die auch in den vergangenen beiden Begegnungen gegen Düsseldorf und Ingolstadt einem Zwei-Tore-Rückstand hinterherlaufen mussten, zeigten Moral. Iserlohns Torhüter Lange musste bereits vor den Treffern der Gäste sein ganzes Können aufbieten, um gegen David Fischer, Norman Hauner und Marcel Müller die Führung der Pinguine zu verhindern. Nach den Gegentoren waren die Krefelder erneut das ambitioniertere Team, wie auch zu Beginn des Mittelabschnitts. Allein in Über- und Unterzahl zeigte sich Iserlohn zielstrebiger und cleverer — nur so gewinnt man Spiele, wenn es bei Fünf-gegen-Fünf ausgeglichen zugeht. Brooks Macek vollendete bei einer Strafe gegen Tyler Beechey einen mustergültigen Überzahlangriff seiner Mannschaft zum 1:3 (38.).

Anders als von Rick Adduono vor dem Spiel angekündigt scheint das Unterzahlspiel der Pinguine immer noch nicht zu funktionieren — erneut so zwei Gegentore gegen Iserlohn kassiert. Adduono stellte um und beorderte Courchaine in die Reihe zu Pietta und Müller. Doch die Nerven flatterten jetzt gewaltig bei den Schwarz-Gelben. Es drohte die dritte Heimniederlage in Folge und die fünfte Pleite in den vergangenen sechs Spielen. Der Druck scheint der Mannschaft langsam aber sicher zuzusetzen. Anders ist der ideenlose Auftritt in den letzten zwanzig Minuten nicht zu erklären.

Gegen defensiv gut gestaffelte Roosters blieben die Pinguine lange Zeit ungefährlich. Dann jedoch prallte der Puck so unnatürlich von der Bande ab, dass Tyler Beechey freie Bahn hatte und mit seinem ersten Saisontor sein Team auf 2:3 heranbrachte (51.).

Doch nur 36 Sekunden später stellte Dylan Wruck gegen Patrick Klein, der den mit Kuvenbruch in der 50. Minute ausgeschiedenen Tomas Duba vertrat, den alten Abstand wieder her. Da war das Spiel verloren.

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