Pinguine beantragen Champions League-Lizenz

Die Krefelder haben am Dienstag den Antrag eingereicht. Vier deutsche Klubs können teilnehmen. Lizenzgebühr ist fällig.

Krefeld. Die Krefeld Pinguine möchten gerne ab der neuen Saison auf europäischem Niveau antreten. „Wir haben positive Signale von der Stadt erhalten und werden die Bewerbung fristgerecht einreichen“, erklärte am Dienstag Pinguine-Sprecher André Schicks.

Hintergrund: Ab der kommenden Spielzeit soll mit 40 Teams ein großer europäischer Wettbewerb als Champions League eingeführt werden. Es ist der wiederholte (und mehrfach gescheiterte) Versuch, einen solchen Wettbewerb im Eishockey einzuführen. Aus Deutschland sollen noch die Eisbären Berlin, Adler Mannheim und der ERC Ingolstadt dabei sein.

Ursprünglich waren auch die Kölner Haie interessiert, die aber wegen der finanziellen Risiken abgesagt haben. Um deren Platz bewerben sich nun die Pinguine. Die Spiele mit Mannschaften aus Deutschland, Schweden, Schweiz, Finnland, Tschechien und der multinationalen österreichischen EBEL sollen Mitte August in einer Gruppenphase beginnen und im Februar enden.

Dieser Spielplan sowie die zentrale Vermarktung mit eigenen Liga-Sponsoren (ähnlich wie bei der Champions League im Fußball) fordern den Teilnehmern im Vorfeld einiges ab. Zum einen wird dem Vernehmen nach ein hohes fünfstelliges Einstiegsgeld (die Rede ist von 80 000 Euro) fällig, um Startrecht und Anteile an der Gesamtveranstaltung zu erwerben. Zum anderen sollen für jedes der Europa-Liga-Spiele die Untereis-Werbung sowie die Bandenwerbung ausgetauscht werden, damit die Champions-League-Sponsoren zu ihrem Recht kommen.

Zudem bedeutet der Start im August, dass im König-Palast früher Eis als sonst zur Verfügung gestellt werden muss, was ebenfalls Geld kostet. Vor diesem Hintergrund wollten die Pinguine eine Unterstützungszusage der Stadt, die laut Schicks am Dienstag erfolgte. Profitieren würden die Pinguine in Form eines Anteils an den Werbe- und Zuschauereinnahmen.

Europäische Wettbewerbe haben bislang eine wenig erfolgreiche Geschichte im Eishockey. Es gab zahlreiche Versuche, solche Wettbewerbe zu etablieren. Trotz teilweise sehr hohen Marketingeinsatzes und TV-Verträgen waren sie bisher nicht von Dauer.

Vor allem in Eishockey-Hochburgen hielt sich das Zuschauerinteresse in engen Grenzen — schließlich monieren Fans ohnehin schon die Vielzahl an Spielen (die Pinguine kommen auf mindestens 26 Heimspiele pro Saison). Andererseits wäre die prestigeträchtige Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb für die Seele der Krefelder Fans ein besonderes Bonbon.

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