Krefeld Pinguine Marcel Müller: Erst Pechvogel — dann Torschütze

Marcel Müller fehlt beim 2:0 der Pinguine über Vitkovice lange das Glück im Abschluss, ehe er zur 1:0-Führung trifft.

Krefeld Pinguine: Marcel Müller: Erst Pechvogel — dann Torschütze
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Pinguine-Stürmer Marcel Müller stand nach Spielende mit einem breiten Grinsen im Gesicht vor der Mannschaftskabine. Beim 2:0-Erfolg gegen den HC Vitkovice war es der Heimkehrer, der mit seinem Treffer sieben Minuten vor Schluss die Weichen auf Sieg stellte.

Dabei drohte Müller zur tragischen Figur zu werden. Der 28-jährige ließ zuvor fünf hochklassige Möglichkeiten ungenutzt. Müller scherzt: „Der Schläger wollte nicht.“ In der Tat klebte ihm am Samstagabend das Pech an der Kelle. Umso kurioser war, dass er seinen Treffer nicht etwa mit dem Schläger, sondern mit dem Schlittschuh erzielte. Schiedsrichter Lars Brüggemann hatte dies sofort bemerkt, die Tschechen reklamierten — nachdem die Wiederholung des Treffers auf dem Videowürfel lief — ebenfalls. Doch nach Betrachtung der Bilder erkannten die Unparteiischen das Tor an. Für Müller war es die richtige Entscheidung. „Ich war mit dem Schlittschuh dran, aber das war keine Absicht.“

Dragan Umicevic machte den ersten Heimsieg in der CHL-Geschichte der Krefelder perfekt. Nicht nur aufgrund der beiden Treffer war die erste Sturmreihe mit Center Daniel Pietta, der beide Tore vorbereitete, die beste Formation. Müller und Pietta harmonieren nach nur drei Wochen Eistraining bereits wie vor zwei Jahren. Dazu kommt mit Umicevic ein technisch starker Spieler mit viel Übersicht. Der Schwede versucht häufig den überraschenden Pass, der eine komplette Abwehr aushebeln kann.

Im Tor steigerte sich Patrick Galbraith gegenüber der 0:2-Niederlage am Donnerstag gegen Oulu. Er hatte gegen die Finnen Probleme mit der Kontrolle seiner Rebounds. Nur zwei Tage später strahlte der Däne sehr viel Ruhe aus, ließ kaum Abpraller zu. Gab es diese, landeten die Pucks aber stets außerhalb der Gefahrenzone und nicht etwa auf dem Schläger eines Gegenspielers. Ein Lob bekam Galbraith deshalb auch von Trainer Franz-David Fritzmeier. „Patrick hat uns zu Beginn im Spiel gehalten. Wir haben insgesamt nicht viel zugelassen. Alles was wir zugelassen haben, hat Patrick souverän gehalten.“

In den beiden Begegnungen setzte Fritzmeier nur elf Stürmer ein. Müller und Pietta fuhren in der dritten Sturmreihe an der Seite von Mike Collins und Herberts Vasiljevs abwechselnd Doppelschichten. Leidtragender gegen Oulu war Mike Mieszkowski. Gegen Vitkovice erwischte es Lukas Koziol, der sich das Spiel die kompletten 60 Minuten von der Bank aus ansehen musste.

Nach dem überraschenden Comeback gegen Vitkovice von Nick St. Pierre, der an Leistenbeschwerden laborierte, setzte Fritzmeier in der Abwehr sieben Verteidiger regelmäßig ein. Das wird in der DEL-Saison in dieser Form wahrscheinlich nicht vorkommen, aber so konnten sich alle Defensivkräfte im Wettkampfbetrieb an verschiedene Partner gewöhnen. Dabei gab es keine großen Abstimmungsprobleme. Die gab es auch nicht, wenn sich einmal ein Abwehrspieler in den Angriff einschaltete — es sicherte immer ein Stürmer defensiv ab.

Die Abstimmung weiter verfeinern können die Pinguine in dieser Woche beim EHCO-Cup in der Schweiz. Die Schwarz-Gelben treten am Mittwoch gegen Genf und am Freitag gegen Wolfsburg an. Am Samstag steht dann noch ein abschließendes Platzierungsspiel auf dem Turnierplan.

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