Fabel: Insolvenz im Augenblick kein Thema

Krefeld. Wilfrid Fabel ist um bildhafte Vergleiche nicht verlegen: "Der Patient zappelt, er ist noch nicht gesund, aber auch nicht tot", kommentierte der Sprecher der Pinguine-Gesellschafter die jüngste Krisensitzung.

Allerdings machte er ganz deutlich, dass die Uhr tickt.

"Nach unserer Liquiditätsplanung müssen wir in spätestens sechs Wochen eine Lösung der Finanzprobleme gefunden haben." Fabel dementierte eine im Raum stehende Insolvenz: "Das ist im Augenblick kein Thema." Denn schon die Anmeldung der Insolvenz würde bedeuten, dass die DEL-Gesellschafter den Pinguinen die Lizenz entzögen, "da in diesem Kreis ohnehin eine Verkleinerung der Liga angestrebt wird", so Fabel. Schon daher sei kein Gesellschafter daran interessiert, die Pinguine vor die Wand fahren zu lassen.

Was die Pinguine belastet, seien keine Altlasten, sondern die operativen Verluste der aktuellen Saison, die sich potenziert hätten. Stichworte: Zuschauermindereinnahmen, Kaderergänzungen aus Verletzungsgründen und die Neubesetzung der Trainerstelle, "weil wir bei der ersten Wahl kein glückliches Händchen hatten". Die effektiv zu bewältigende Summe sei nicht so hoch wie kolportiert (rund 800000 Euro am Saisonende, Red.), aber sie könne bei weiter schwachem Zuschauerzuspruch steigen.

Fabels lakonischer Kommentar zur zweiten "ergebnislosen Vertagung": "Ich hatte es mir leichter vorgestellt. Unser großes Problem ist das Verhältnis zwischen Wolfgang Schulz und Wolfgang Schäfer." Dass dies ein Zweikampf zwischen dem Ex-Aufsichtsratschef als Geldausgeber und dem Geschäftsführer als Geldverteidiger sei, nannte Fabel "etwas überspitzt".

Aber er räumte damit erstmals ein, dass es im Ringen um die Pinguine auch eine persönliche Ebene gibt. Kein Wunder, hatten doch er und Aufsichtsrat Helmut Borgmann sich nachdrücklich hinter den Geschäftsführer gestellt. Und noch eine Bemerkung lässt aufhorchen. Fabel: "Ich habe so meine Zweifel, dass die Gesellschafter allein für eine zukunftsfähige Lösung ausreichen." tk

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