Krefeld Pinguine: Das Geheimnis der Paradereihe

Die gesamte Liga fragt sich, warum die Pinguine-Spieler Daniel Pietta, Kevin Clark und Adam Courchaine so gut harmonieren.

Krefeld Pinguine: Das Geheimnis der Paradereihe
Foto: ISPFD

Krefeld. Die Münchener Zeitungen überschlugen sich am Dienstag mit Lobesliedern über die Leistung der Krefeld Pinguine am Montagabend beim EHC München. „Chancenlos gegen die DEL-Topreihe“ titelte die Süddeutsche Zeitung und schrieb: „Die Krefelder Paradereihe verbuchte zusammen sieben Punkte (drei Tore, vier Vorlagen) und führte die Pinguine zu einem 6:2-Sieg.“ Die Überschrift der Abendzeitung lautete: „2:6! Defensiv-Blamage gegen Krefeld“, im Text hieß es: „Der EHC pennte von der ersten Minute an, die Pinguine konterte immer wieder. Es folgte ein Alleingang auf den nächsten.“

In der Tat machten es die „Roten Bullen“ den Krefeldern durch schlampige Defensivarbeit sehr leicht beim Toreschießen. Insgesamt 45 Schüsse gaben sie aufs EHC-Tor ab, der Gegner kam auf 29. „Der Sieg hätte sogar noch höher ausfallen können, wir hatten eine Menge Chancen. Aber wir sind glücklich mit sechs erzielten Toren“, sagte Martin Schymainski. Allen Spielern sei im Vorfeld der Partie bewusst gewesen, dass es sich angesichts der Tabellensituation um ein „Sechs-Punkte-Spiel“ gehandelt habe. „Umso schöner ist die Tatsache, dass wir uns einen kleinen Vorsprung auf München erarbeiten konnten“, sagte der 27-Jährige. „Wir haben alles gegeben, damit wir das Jahr 2013 gut beenden“, ergänzte Boris Blank. Trainer Rick Adduono meinte: „München hat in den vergangenen zwei Monaten sehr gut gespielt. Das war ein ganz wichtiger Auswärtssieg.“

Feiern lassen durfte sich einmal mehr die Paradereihe Daniel Pietta, Kevin Clark und Adam Courchaine. Clark sprach von einem „großen Sieg“. Mit messerscharfen Pässen quer übers Eis, guter Puckmitnahme und eiskaltem Abschluss hatten sie die Münchener Defensive auseinandergenommen.

Mittlerweile fragt sich die gesamte Liga, was hinter dem Erfolg des „Zirkus Krone“, wie Clark und seine beiden Kollegen mannschaftsintern genannt werden, steckt. Seit Wochen führen die drei fast ununterbrochen die drei ersten Plätze der DEL-Scorerlisten an. „Die erste Reihe bringt fast jeden Puck vors Tor. Vor allem Kevin ist quirlig, ist ein guter Schlittschuhläufer und arbeitet viel. Alle drei harmonieren gut, sprechen vor und während des Spiels viel miteinander. Wir sind froh, eine so gute Reihe zu haben“, sagte Co-Trainer Reemt Pyka. „Die Chemie zwischen uns stimmt. Wir sind gute Freunde auf dem Eis, es läuft sehr gut“, sagte Clark.

Der Kanadier hat in München sein 21. Saisontor erzielt. Dessen Talent hat sich längst bei anderen DEL-Klubs herumgesprochen. Und anders als zu Saisonbeginn, als er noch ein wenig übermotiviert wirkte, kassiert er längst nicht mehr so viele Strafen.

Nun gilt es, in den beiden Heim-Duellen mit den direkten Verfolgern Adler Mannheim am Freitag und den Grizzly Adams Wolfsburg am Sonntag, diese Leistung zu bestätigen. Beide Teams trafen am Montag aufeinander, Wolfsburg gewann überraschend deutlich mit 5:0. Von einem „Offenbarungseid“ war in Mannheim die Rede. Einen Tag später feuerten die Adler Cheftrainer Harold Kreis, seit gestern hat Eishockey-Urgestein Hans Zach das Sagen und wird in Krefeld seinen Einstand geben (mehr dazu im Hauptsport). Bereits am Samstag hatte Mannheim bei der 2:5-Heimpleite gegen Iserlohn eine schwache Leistung gezeigt. Ob Zach in der kurzen Zeit bis zum ersten Bully in Krefeld Wunder vollbringen kann, wird sich zeigen.

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