Leiser Abschied des Aufstiegshelden

Issa Issa schoss den KFC in die Regionalliga. 18 Monate später hat er den Club verlassen und ist doch noch präsent.

Leiser Abschied des Aufstiegshelden
Foto: Archiv samla

Krefeld. Noch begrüßt er die Besucher auf der Homepage des KFC Uerdingen. Doch was die Internetwelt noch als aktuell präsentiert, ist seit wenigen Tagen Geschichte - Issa Issa hat wie sechs weitere seiner Teamkollegen einen Auflösungsvertrag beim Fußball-Regionalligisten unterschrieben - nach exakt 6000 Spielminuten, 37 Toren und neun Vorlagen für die Blau-Roten ist das Kapitel KFC beendet.

„Die Entscheidung war nicht einfach für mich, da ich beim KFC viel erlebt habe und viele tolle Menschen kennengelernt habe“, sagt Issa. Nach seinem Wechsel von den Sportfreunden Siegen zur Saison 2012/13 an die Grotenburg war der offensive Mittelfeldspieler zusammen mit Emrah Uzun und Kosi Saka das prägende Gesicht der Aufstiegsmannschaft. 30 Tore und sechs Vorlagen steuerte Issa zur Rückkehr in die Regionalliga bei. Zweimal gelingt dem Rechtsfuß dabei ein Dreierpack.

„Diese Saison mit dem Aufstieg war eine der schönsten Erfahrungen in meiner Karriere“, sagt Issa, der in der darauffolgenden Saison immerhin in 34 Spielen sieben Tore und drei Vorlagen verbuchte. „Auch diese Saison hat uns alle geprägt, zum Glück ist sie gut ausgegangen und das zählt am Ende.“ Doch nach zwei Jahren als unumstrittener Stamm- und Führungsspieler musste Issa dieses Jahr ins zweite Glied rücken.

In der aktuellen Spielzeit brachte es der ehemalige KFC-Spielmacher gerade einmal auf 56 Einsatzminuten — zu wenig für die Ansprüche des 30-Jährigen, der sich aber trotz seiner Verbannung auf die Bank vorbildlich verhielt.

„Sowohl in der Saison als auch bei den Gesprächen zu seiner Vertragsauflösung hat er sich dem Verein gegenüber immer fair verhalten und verdient unseren Respekt für seinen Beitrag zum Erfolg der Mannschaft“, sagt Trainer Murat Salar. Trotz einer vorbildlichen Einstellung traute das Trainerteam Issa nicht mehr den Sprung in die Startelf zu.

Der Mittelfeldspieler selbst sieht das anders. „In Siegen hatten wir ebenfalls eine junge Mannschaft, in der ich eine tragende Rolle spielen konnte“, sagt Issa, der sich noch keine Gedanken über einen neuen Verein gemacht hat. „Bei mir steht jetzt erstmal die Familie im Vordergrund, alles andere lasse ich auf mich zukommen.“

So recht realisiert hat Issa indes noch nicht, dass er zukünftig nicht mehr an der Grotenburg trainieren und spielen wird. „Als ich unserem Zeugwart Erwin Günther auf Wiedersehen gesagt habe, war das ein richtig emotionaler Moment.“

Den Schnitt im Kader versteht der Mann, der seine Karriere in der Jugendmannschaft des FC Schalke 04 begann. „Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft im nächsten Jahr an die guten Leistungen der bisherigen Spiele wird anknüpfen können“, sagt Issa Issa, der gegen den 1. FC Köln II gerne seine Abschiedsvorstellung im Dress des KFC gegeben hätte, durch die Spielabsage aber daran gehindert wurde. „Vielleicht ergibt sich das ja noch mal im neuen Jahr“, sagt Issa, der aktuell - zumindest auf der Homepage des Vereins - weiterhin wie ein vollwertiges Mitglied der Mannschaft behandelt wird.

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