KFC Uerdingen KFC Uerdingen: Standards sind Türöffner zum Erfolg

Beim Tabellenführer der Fußball-Oberliga spielen die ruhenden Bälle auf dem Weg zum angestrebten Aufstieg eine wichtige Rolle.

KFC Uerdingen: KFC Uerdingen: Standards sind Türöffner zum Erfolg
Foto: Samla

Krefeld. Die Verteidiger von Fußball-Oberligist Ratingen 04/10 erledigten ihre Aufgabe eine Stunde lang gar nicht schlecht. Der KFC Uerdingen unternahm zwar einige Anstrengungen, um sich eine Großchance herauszuspielen. Doch irgendwie passte es am Sonntag nicht ganz so zusammen. Besserung trat ein, als sich Linksfuß Oguzhan Kefkir in der 61. Minute den Ball auf der rechten Seite zurechtlegte. Präzise zirkelte er das Spielgerät im Bogen Richtung Ratinger Tor. Irgendwo vor Gäste-Torwart Dennis Raschka verlor das Flugobjekt an Höhe, Danny Rankl eilte herbei - und dann schoss der Ball vorbei an Raschka ins Tor.

Es war nicht das erste Mal, dass der Oberliga-Spitzenreiter aus Krefeld auf solch eine Weise, nach einem ruhenden Ball, Erfolg hatte. Ein Zufall ist es nicht. Trainer André Pawlak baut Standardsituationen in jeden Übungsplan der Trainingswoche ein. Nichts bleibt unversucht. Das 1:0 Rankls gegen Ratingen nannte er einen „Türöffner“, den man gebraucht habe. Der 46-Jährige fügt an: „Standardsituationen können immer ein Spiel entscheiden.“ Auch schon gegen die tief stehenden Kapellener vor zwei Wochen, als aus einem 0:1-Rückstand noch ein 2:1-Sieg wurde, gelang die Wende durch zwei Strafstöße — und die müssen ja auch erst einmal verwandelt werden. In Zeiten, in denen in der Bundesliga mittlerweile laut Statistik jeder dritte Elfmeter verschossen wird.

Pascale Talarski, der sichere Schütze des KFC, sagt: „Ich habe keine Angst vor Elfmetern. Man legt sich den Ball hin und schießt dann mit Kraft in eine Ecke. Ich habe schon in der Jugend Elfmeter geschossen.“ Über die Torgefahr bei Standards seiner Mannschaft sagt er: „Wir haben viele große Spieler im Team. Als Schütze muss man den Ball nur in die Gefahrenzone bringen.“ Und diese Gefahrenzone ist eben eine Sache der Präzision und des Timings des Vollstreckers. Ein oft einstudierter Ablauf. Talarski: „Die Bälle müssen auf einen bestimmten Punkt kommen. Das ist vorher alles abgesprochen, wo die Bälle hinkommen. Alles eine Sache der Übung.“

Mit solchen Freistoßschützen wie Kefkir, aber auch Timo Achenbach oder Talarski hat der KFC einige Überraschungsmomente auf seiner Seite — auch wenn natürlich längst nicht jede Standardsituation zum Erfolg führt. Wie wertvoll solche Momente aber sein können, das konnten die 1623 Zuschauer am Sonntag in der 61. Minute sehen. Eine Patt-Situation, aus der die Uerdinger doch noch als Sieger herausgingen.

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