Oberliga KFC: Kris Thackray ist zurück im Team

Der Engländer verlor unter Trainer Boris seinen Stammplatz. Jetzt setzt Jörn Großkopf wieder auf die Qualitäten des Allrounders.

Oberliga: KFC: Kris Thackray ist zurück im Team
Foto: samla

Krefeld. Schwer war es für ihn, lange nicht das Gefühl zu haben, gebraucht zu werden. Doch der Engländer Kris Thackray hat sich davon nicht die Laune verderben lassen, als er während der Hinrunde plötzlich nur noch auf der Bank saß. Nicht mehr erste Wahl beim Oberligisten KFC Uerdingen, nur noch in der zweiten Reihe.

Dabei hatte der 27-Jährige doch zuvor für Alemannia Aachen in der Regionalliga gespielt. Ex-Trainer Michael Boris hatte sogar noch Mittelfeldspieler Patrick Ellguth aus dem defensiven Mittelfeld in die Innenverteidigung versetzt — für Kris Thackray.

Ist das kein Grund, Zweifel zu hegen oder Frust zu schieben? Thackray zeigte Haltung, so wie man es von einem Briten erwartet. Auf der Insel spricht man in diesem Zusammenhang gerne von „keep a stiff upper lip“, meint so viel wie: Selbstdisziplin, Durchhalten, Emotionen kontrollieren.

Die eigene Verletztheit nicht zeigen. Thackray sagt: „Es bringt nichts, den Trainer zu Fragen oder in der Kabine sauer zu sein. Es gibt nur die Option, im Training Vollgas zu geben. Ich glaube daran, dass die Chance immer wieder zurückkommt.“ Seine Chance ist gekommen.

Thackray ist zurück im Mittelpunkt des Geschehens. Trainer Jörn Großkopf stellte den 1,93 Meter großen Mann in den vergangenen Spielen in die Viererkette, am Sonntag in Duisburg dann auf die Sechser-Position neben Ellguth, dem er im Herbst seinen Startelf-Rang überlassen musste. Fabio Fahrian ging dafür erst einmal auf die Bank.

Für den Mann aus Newcastle war das keine ganz neue Erfahrung: „Ich habe schon zu Jugendzeiten in Newcastle im Mittelfeld gespielt. Als ich nach Italien ging, haben sie mich in die Abwehr gesetzt.“

In Aachen aber spielte Thackray ebenfalls einige Male im Mittelfeld, war dort schon flexibel einsetzbar. Sogar die rechte Außenbahn traut er sich zu. Sein Einsatz in Duisburg am Sonntag war allerdings nach knapp einer Stunde schon wieder beendet.

Nach nur zwei Minuten hatte Thackray die Gelbe Karte gesehen, fortan musste er sich in Zweikämpfen doch etwas zurücknehmen. Er wechselte sich mit Ellguth im defensiven Mittelfeld als Sechser und Achter ab, schaltete sich auch in Angriffe ein.

Großkopf aber wollte das Risiko eines Platzverweises ausschießen und nahm Thackray nach 60 Minuten vom Feld. Großkopf sagt: „Kris ist vielseitig, gut am Boden, verfügt über ein gutes Passspiel und Übersicht. Bei Kopfbällen ist er stark.“

Ein Turm vor der Abwehr. Zumindest ist der Engländer im Mittelfeld keine Verlegenheitslösung. Auch morgen im Heimspiel gegen Rot-Weiß Oberhausens U 23 dürfte er seine neue Rolle einnehmen. Thackray gehört zu den Gewinnern unter dem neuen Trainer, zusammen mit Mohamadou Idrissou. Welche Position wäre ihm selbst aber am liebsten? Thackray sagt: „Ich hoffe nur, dass ich spiele.“

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