KFC-Fanprojekt findet Zustimmung

Die Politik lobt die Initiative einer Anhänger-Betreuung beim KFC Uerdingen.

Krefeld. Das Vorhaben, beim KFC Uerdingen ein Fanprojekt aufzubauen, ist am Dienstag im Sportausschuss auf breite Zustimmung bei den Fraktionen gestoßen. Alle Parteien und die Sportverwaltung sprachen sich dafür aus, die beiden Initiatoren Matthias Finken und Dirk Lumme bei der Konzeption und Umsetzung des Fanprojektes zu unterstützen.

Finken hat Sozialarbeit an der Hochschule Niederrhein studiert und sich in seiner Abschlussarbeit mit einer derartigen Betreuung der Anhänger befasst, Lumme ist Lehrer am Kaiserplatz und sitzt für die CDU in der Bezirksvertretung Uerdingen. Beide sind langjährige Fans des Vereins.

Mit einer erschreckenden Zahl untermauerte Detlef Flick, Leiter des Sportamtes, wie notwendig ein Fanprojekt ist, das vor allem präventiv arbeitet: Unter den 24 Anhängern, die nach den Ausschreitungen am Rande des Heimspiels gegen die Sportfreunde Siegen dingfest gemacht wurden, war ein zwölf Jahre altes Mädchen.

Der älteste Gewalttäter war 28. Hooligans sind nach Ansicht der Polizei in der Regel maximal 35 Jahre alt, berichtete der Sportausschuss-Vorsitzende Roman Dahm, der selber Polizist ist.

Wie die Arbeit des Fanprojektes genau aussehen soll, darüber waren sich die Parteien uneinig. Es muss nach Ansicht der SPD mehr leisten, als bei den Heimspielen einen Treffpunkt in einem ausrangierten Material-Container zu bieten.

„Choreographien einzustudieren, Flyer zu gestalten oder Auswärtsspiele zu planen, dafür sind Fanklubs zuständig“, sagte Frank Meyer. Ein Fanprojekt müsse pädagogisch und präventiv arbeiten. Daher sei es sinnvoll, im Rahmen von „aufsuchender Sozialarbeit“ das Jugendamt und den Jugendhilfeausschuss zu beteiligen.

Dass ein Fanprojekt auch bei unterklassigen Vereinen tätig wird, wie von Axel Heimendahl (Grüne) vorgeschlagen, „überfordert ein solches Projekt maßlos“, sagte Meyer, der daran erinnerte, dass Fanprojekte vom Deutschen Fußball Bund (DFB) und dem Land NRW erheblich finanziell unterstützt werden, der Anteil des Vereins und der Stadt demnach gering bleiben dürfte. „Mit wenig Kosten erreichen wir eine hohe Reichweite“, meint der SPD-Ratsherr.

Der Ausschuss beschloss, die Mitinitiatoren Finken und Lumme im Ausschuss berichten zu lassen, sobald das Konzept steht.

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