Issa Issa sorgt für Ärger nach dem Derby

Der Libanese soll abfällige Gesten gezeigt haben. Die Stimmung im Fischelner Lager war nach dem Spiel deutlich besser.

Krefeld. Das Derby zwischen dem KFC Uerdingen und dem VfR Fischeln bot beim vorerst letzten Aufeinandertreffen mehr Spannung, als die 3346 Zuschauer erwarten konnten. Letztlich gewann der Spitzenreiter der Fußball-Oberliga knapp mit 2:1 gegen das Schlusslicht.

Doch große Freude wollte sich beim KFC Uerdingen nach dem Schlusspfiff nicht einstellen. Toptorjäger Issa Issa, der seit drei Spielen nicht mehr treffen konnte, verweigerte den Gang zur Fankurve und stapfte wutentbrannt und gestikulierend in Richtung Kabine. Einige wollen dabei sogar den Mittelfinger gesehen haben.

Auf WZ-Anfrage teilte Issa Issa mit, dass sich diese Geste an einen einzelnen Stadionbesucher hinter der Auswechselbank gerichtet habe, der ihn nunmehr seit Wochen ins Persönliche gehend anfeinden würde. „Ich hätte das nicht machen sollen und bin zum Glück schnell in die Kabine gegangen. Das war nicht schön, und ich möchte mich dafür bei allen Fans entschuldigen“, sagte er.

Mit KFC-Trainer Eric van der Luer habe die Angelegenheit nichts zu tun. „In meiner ganzen Karriere hatte ich noch nie einen Trainer, der mich so gut versteht und mich so unterstützt“, stellte Issa, der sich auch auf seiner Facebook-Seite entschuldigte, klar.

Dem 29-jährigen Libanesen fehlt derzeit die spielerische Leichtigkeit. Vielleicht auch, weil er durch den Ausfall von „Sechser“ Patrick Ellguth deutlich mehr Defensivarbeit verrichten muss.

Auf der Pressekonferenz spielte KFC-Trainer Eric van der Luer die Geschichte herunter, ohne Namen zu nennen: „In einer Mannschaft ist es wie in einer guten Ehe. Man heiratet eine Frau nicht nur, weil sie gute Eigenschaften hat, sondern man akzeptiert auch die schlechten Seiten.“

Anders war die Stimmungslage beim Kontrahenten. Torwart Till Kohnen zeigte sich mit der Leistung seiner Vorderleuten zufrieden: „Wir haben schnell hinten gelegen, genau das wollten wir eigentlich vermeiden. Aber wir haben uns gut verkauft.“ Mitspieler Sven Kegel sagte: „Letztlich hätten wir einen Punkt verdient gehabt. Wir hatten sogar die Riesenchance zum 2:1, leider hat es wieder nicht geklappt. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Saison.“

In Minute 78 scheiterte Jan Siebe nach einer Ecke per Kopf am glänzend aufgelegten KFC-Keeper Sascha Samulewicz, Kevin Breuer setzte den Nachschuss an den Pfosten. Auch René Hebold war mit dem Auftritt zufrieden: „ Wir sind gar nicht so schlecht, wie es der Tabellenstand widerspiegelt.“

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