KFC Uerdingen Hirschs eindrucksvolles Comeback

Monatelang war der Außenspieler verletzt. Jetzt ist der 26-Jährige wieder im Team und zeigt beim 4:0, wie wertvoll er sein kann.

KFC Uerdingen: Hirschs eindrucksvolles Comeback
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Das, was Sebastian Hirsch eine „lange Geschichte“ nennt, ist nichts anderes als seine fast neunmonatige Verletzungspause. Der 26-Jährige winkt schon ab, wenn man ihn fragt, was genau er da eigentlich hatte an der Leiste und am Schambein.

Er will darüber keine Worte mehr verlieren. Eine Blessur, die ihn immer wieder zwang, weiter zu pausieren, die bei Belastung immer wieder Schmerzen auslöste. Und so konnte Hirsch natürlich keine Hilfe sein für seine von Erfolg zu Erfolg eilende Mannschaft des KFC Uerdingen im Herbst und Winter des Jahres 2016. Er sagt: „Es ist für einen Fußballer immer schwer, wenn man dem Team nicht helfen kann.“

Sein letztes Spiel von Beginn an machte Hirsch im April 2016, im Heimspiel gegen den TSV Meerbusch. Danach nur wenige Spielminuten, viele Wochen auch gar nichts. In die Wintervorbereitung stieg der 26-Jährige wieder voll ein. Am Sonntag gegen Hilden stand er in der Startelf — fast ein ganzes Jahr nach seinem letzten Spiel über 90 Minuten. Und so sagt er im Kabinengang der Grotenburg vor dem Auslaufen nach dem 4:0-Sieg am Sonntag: „Ich bin einfach nur überglücklich, 90 Minuten schmerzfrei gespielt zu haben.“

Das „schmerzfrei“ betont er extra. Wer monatelang seinen Sport wegen solch einer Pein nicht ausüben kann, der könnte auch mal ins Grübel geraten, ob es überhaupt noch Sinn ergibt, die Karriere fortzusetzen. Schambeinverletzungen gelten als besonders langwierig. Der Allrounder Hirsch aber entgegnet: „Ich liebe den Fußball. Ich hatte nie die Befürchtung, aufhören zu müssen.“

Nun ist er also wieder zurück auf dem Platz und auf seiner Position. Die rechte Außenbahn. Gegen Hilden vertrat er den verletzten Sascha Tobor, gab mit Johannes Dörfler, der vor ihm im Mittelfeld rechts spielt, ein gutes Duo ab. Seine Flanke verwertete Torjäger Danny Rankl zum 1:0. Seine Sprints, die langen Wege, aber auch sein Zug zum Tor, machen den gebürtigen Leverkusener wertvoll.

Zudem geht er mit viel Laufbereitschaft und Hingabe zur Sache. Erst in seiner Zeit bei Bayer Leverkusen II, wo er von 2011 bis 2014 spielte, ehe er nach Uerdingen kam, wurde er vom Stürmer zum Außenverteidiger umgeschult. Trainer André Pawlak sagt: „Er braucht sicher noch Spielpraxis. Aber er ist taktisch gut geschult und kann überall spielen.“

Für den Rest der Rückrunde kann sich der KFC-Trainer auf einen Rückkehrer freuen, der noch sehr nützlich werden kann — wenn er schmerzfrei bleibt.

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