KFC Uerdingen Ausschreitungen beim Relegationsspiel in Mannheim: Das sagt die Polizei

Flaschenwürfe auf einen KFC-Fanbus, mehr als 40 Verletzte und ein Pyro-Skandal - die Polizei hat nach dem Relegationsspiel in Mannheim eine traurige Bilanz gezogen.

 Das Spiel wurde vom Schiedsrichter wegen vieler Pyro-Vergehen abgebrochen.

Das Spiel wurde vom Schiedsrichter wegen vieler Pyro-Vergehen abgebrochen.

Foto: samla.de

Mannheim. Raketen und Böller fliegen auf den Rasen, das Spiel wird abgebrochen. Anhänger und Spieler des KFC Uerdingen feiern den Aufstieg in die 3. Liga. Die Polizei muss nach dem Relegationsspiel in Mannheim eine weniger erfreuliche Bilanz ziehen: 24 Strafanzeigen, 45 Verletzte Personen, darunter sechs Polizeibeamte und mehrere Ordner.

Schon vor der Partie kam es zu Zwischenfällen: Als sich 60 Anhänger Mannheims in Richtung Gästeparkplatz absetzen wollen, wurde das laut Polizeiangaben mit Pfefferspray verhindert. Gut eine Stunde vor Spielbeginn sei es dann zu einer Attacke auf einen KFC-Fanbus gekommen. In Höhe eines Szenetreffs von Waldhof-Fans sei der Bus mit Flaschen und Gläsern beworfen worden. Ein Fan der Uerdinger erlitt nach Polizeiangaben eine Platzwunde am Kopf. Der Bus aus Krefeld hatte nicht den von der Polizei empfohlenen Anfahrtsweg zum Stadion genutzt, erklärte die Polizei weiter.

Während einer Choreographie der Mannheim-Fans wurden laut Polizeiangaben mehrere Rauchtöpfe in der Osttribüne abgebrannt. Im Gästeblock seien daraufhin Böller gezündet worden. Um 14.30 Uhr sei es dann zu einer „Auseinandersetzung“ mehrerer Fans beider Seiten gekommen. Als Mitarbeiter des Ordnungsdienstes eingreifen wollten, seien mehrere Ordner durch Schläge und Tritte verletzt worden. Die Polizei habe mit „starken Kräften“ weitere Ausschreitungen verhindert.

Nach den Ausschreitungen im Gästeblock versuchten etwa 80 zum Teil vermummte Waldhof-Anhänger in den Gästeblock zu gelangen. Mehrere Beamte konnten das verhindern, erklärte die Polizei.

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Gegen 15.45 Uhr seien dann auf der Tribüne der Waldhof-Fans „massiv“ bengalische Feuer, Rauchtöpfe, Silvesterraketen und Böller gezündet und teilweise auf das Spielfeld „verschossen“ worden. Auch dabei sei ein Ordner verletzt worden. Nachdem der Schiedsrichter das Spiel unterbrochen hatte, habe sich die Polizei bewusst dagegen entschieden, gegen den Einsatz der Pyrotechnik vorzugehen. „Dies hätte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu massiven Zusammenstößen zwischen Polizei und Anhängern des SV Waldhof Mannheim geführt“, heißt es im Bericht der Polizei.

Nachdem sich die Lage beruhigt hatte, habe der Schiedsrichter sich in Absprache mit einem Polizeiführer dazu entschlossen, das Spiel wieder anzupfeifen. Nach dem erneut Pyrotechnik gezündet wurde, sei das Spiel dann abgebrochen worden.

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Nach dem Spiel sei es bei einem Szenetreff der Waldhof-Fans erneut zu Ausschreitungen gekommen: Nach Polizeiangaben wurde ein Ordner verletzt. Polizisten seien mit Flaschen und Gläsern beworfen worden. Auf einen Polizisten, der am Boden lag, sei eingetreten worden. Der Beamte sei leicht verletzt, der Angreifer festgenommen worden. Danach seien Mülltonnen und Bierbänke geflogen. Die Polizei drängte die Randalierer zurück, um die Abfahrt der Busse aus Krefeld zu ermöglichen. Dabei seien drei Polizisten leicht verletzt worden.

In der Nähe des Mannheimer Hauptbahnhofs sei es zu weiteren Körperverletzungen gekommen. Zwei Tatverdächtige seien festgenommen worden.

Die Polizei werte nun Videoaufzeichnungen aus, um die Verantwortlichen für das Abbrennen der Pyrotechnik im Stadion zu ermitteln. Es handele sich um Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz. Außerdem bestehe der Verdacht auf Körperverletzungsdelikte. Mehrere Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruchs seien eingeleitet worden. red

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