TV Oppum Ermittlung gegen Trainer Cutura eingestellt

Der Oppumer Trainer und der Spieler Martin Prondzynski sind vom Vorwurf der Körperverletzung befreit.

Stand im Fokus der Ermittlung: TVO-Trainer Ljubomir Cutura.

Stand im Fokus der Ermittlung: TVO-Trainer Ljubomir Cutura.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Krefeld. Fast zwei Jahre ermittelte die Duisburger Polizei gegen Trainer Ljubomir Cutura und Spieler Martin Prondzynski vom Handball-Verbandsligisten TV Oppum. Dies wurde erst jetzt auf Nachfrage der Westdeutschen Zeitung bekannt. „Anstiftung zu einer Straftat“ und „vorsätzliche Körperverletzung“ in einem Handballspiel lautete der Vorwurf. Die Anzeige ins Rollen gebracht hatte Klaus Schuppert, ehemals Geschäftsführer der Duisburger Löwen, die seit Saisonbeginn unter dem neuen Namen OSC Wölfe Rheinhausen firmieren. Um das Ergebnis vorweg zu nehmen: Beide Verfahren wurden von der Staatsanwaltschaft Duisburg wegen Geringfügigkeit eingestellt.

Die erhobenen Vorwürfe erwiesen sich, trotz langwieriger Ermittlungen, in denen sogar die Geschäftsstelle des TV Oppum durchsucht worden war, als haltlos. Der TV Oppum, mit dem dritten Vorsitzenden und Rechtsanwalt Benedikt Heimann an der Spitze, wollte wiederum, „trotz positivem Ausgang, die ganze Sache auf sich beruhen lassen, um nicht erneut Staub aufzuwirbeln, um endlich wieder den Handballsport in den Mittelpunkt zu rücken.“

Trainer Ljubomir Cutura schwieg während des laufenden Verfahrens, äußerte sich nun aber gegenüber der WZ: „Ich bin froh, die leidige Sache hinter mir zu haben. Doch ich habe lange überlegt, meinerseits eine Anzeige wegen Rufschädigung zu erstatten. Nicht nur mein guter Name als Handball-Trainer wurde durch den Dreck gezogen. Der Wirbel, der da entfacht worden ist, war gewaltig aber völlig unberechtigt“.

Ausgangspunkt für das Verfahren war das Verbandsligaspiel der zweiten Mannschaft der Duisburger Löwen gegen Oppum im November 2013.

Nach einer harten Abwehr des Oppumer Spielers Martin Prodzynski, die von den Schiedsrichtern nicht geahndet wurde, hatte sich damals „Löwenspieler“ Robin Flemmig das Brustbein gebrochen. OSC-Geschäftsführer Schuppert glaubte damals allerdings Hinweise zu besitzen, nach denen der Oppumer Trainer schon Tage vorher beim Training seine Spieler zu brutalen Fouls animiert haben soll und wollte ein Exempel statuieren.

Gegenüber der WZ ging Schuppert von einem Prozess aus, wollte dadurch mehr Fairness im Handball erreichen: „Die Berufsgenossenschaft hat mir bestätigt, dass es einen Brustbeinbruch in den vergangenen 40 Jahren nicht ein Mal gegeben hat“.

Auch mit dieser Aussage vergallopierte sich Schuppert, denn erst ein knappes Jahr zuvor hatte der Wülfrather Handballer Marvin Wettemann sich beim 36:32-Erfolg über den TV Vorst ebenfalls einen Brustbeinbruch zugezogen. Lange war über wachsende Brutalität im Handball diskutiert worden.

Augenzeugen jedoch sprachen damals von einer höchst unglücklichen Situation, die zu einer schweren Verletzung geführt habe, wie sie im Sport immer wieder passieren könne. Eine Entschuldigung des TVO war gleich am nächsten Tag Richtung Duisburg ergangen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort