Wintersport Eisstockschießen: Flachländer sind nur Außenseiter

Am Wochenende gehen die besten deutschen Talente im Eisstockschießen in Krefeld auf Titeljagd.

Krefeld. Nicht nur im Fußball sind die Bayern das Maß der Dinge. Auch im Eisstockschießen haben die Akteure aus dem Süden der Republik die Nase vorn. Entsprechend gedämpft sind die Hoffnungen des Vorsitzenden Dirk Meier, der mit dem Eisstock-Club Krefeld (ECK) am Wochenende die Deutsche Meisterschaft der Jugend und Junioren in der Rheinlandhalle durchführt, was Überraschungen betrifft: „Als Flachländer ist es schwer, aufs Treppchen zu kommen. Die Teams aus Bayern werden die Plätze unter sich ausmachen.“

Vereine aus dem „Westen“ wie der EC Krefeld, EC Wülfrath oder die Hessen des RSV Büblingshausen spielen im Gesamtkonzert eher nicht in der vorderen Reihe mit. Meiers Club, der in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiert, hatte sich zum Jubiläum für eine Austragung beworben und den Zuschlag des Deutschen Eisstock-Verbandes (DESV) erhalten. Erfahrung hat der Verein mit der Organisation größerer Events bereits. Schon 2007 fand der Deutsche Pokal in Krefeld statt. 1986 kamen die Damen und Herren zur Deutschen Meisterschaft zusammen, 1978 waren schon einmal die Jugendlichen und Junioren zu Gast.

Der 44-jährige Meier, der seit sechs Jahren dem Verein vorsteht, wird das Event mit seinen Helfern nicht alleine stemmen. 14 Bahnen gilt es aufzubauen. Dort werden den Krefeldern aber auch andere Vereine aus Nordrhein-Westfalen zur Seite stehen, um Bahnrichter zu stellen. Und die wohl mehr als 200 Aktiven plus Betreuer gilt es ja auch noch zu bewirten. Außerdem muss das Rechenbüro geführt werden.

In Sebastian Treecken wird allerdings nur ein Krefelder an den Meisterschaften teilnehmen. Der Bockumer startet im Einzel-Zielwettbewerb in der männlichen U 14-Konkurrenz. Dirk Meier räumt ihm allerdings im starken Feld keine Siegchancen ein. Gespielt wird in den Altersklassen von U 14 bis U 23.

Im Zielwettbewerb am Samstag gilt es, in vier verschiedenen Aufgaben mit je sechs Schüssen zu punkten. Sonntags sind dann die Mannschaften dran. Am Samstagabend soll es dazu noch einen Kameradschaftsabend geben. Gespeist und getrunken wird im Lokal „Route 66“.

Dass Treecken der einzige Krefelder ist, sei kein Zufall. Auch der ECK habe Nachwuchssorgen. Meier sagt: „In unseren Breiten ist es eine ungewöhnliche Sportart. Dazu kommt, dass die Rittberger-Halle geschlossen ist. Es gibt beschränkte Eiszeiten. Wir Eissportler rücken alle schon eng zusammen.“ Kinder wachsen hier eben nicht mit dem Eisstock auf.

Meier und andere Mitglieder des Vereins gehen daher auch an Schulen, um dort für ihre Sportart zu werben. Vielleicht können sie ja am Wochenende auch den einen oder anderen neugierigen Zuschauer vom Eisstocksport überzeugen, der nicht gerade aus Bayern kommt.

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