Das Verletzungspech der HSG Krefeld

Auch vor dem Spiel der Handballer heute gegen Minden ist die Liste der Ausfälle lang.

Hinter vorgehaltener Hand wurde im Umfeld von Handball-Drittligist HSG Krefeld mit dem längst ausgeschiedenen Trainer Olaf Mast ein Schuldiger für die ungewöhnliche Verletztenmisere in den letzten zwei Jahren ausgemacht. Trainingsmethoden und die falsche Auswahl von Spielern lauteten die Kritikpunkte. Doch die jüngste Entwicklung beim Tabellendritten zeigt, dass auch unter Trainer Dusko Bilanovic die Pechsträhne nicht abreißt. Dem Serben ergeht es kaum besser als Mast. So verletzte sich als Erster Spielmacher Tim Gentges, als er sich bei einem Berufseinsatz den Mittelfinger der rechten Wurfhand brach. Der 29-Jährige fehlt an allen Ecken und Enden, wird vor Ende Februar kaum einsatzbereit sein.

Ein weiterer Verletzungsfall ist Rechtsaußen Philipp Liesebach, der sich seit der Weihnachtspause mit Leistenbeschwerden herumplagt. Doch der 26-Jährige, dem der Ruf eines echten Teamplayers vorauseilt, stellte sich bisher in den Dienst der Mannschaft, weil alle anderen drei Linkshänder verletzt fehlten. In dieser Woche musste Liesebach nun ebenfalls passen. Sein Einsatz heute gegen Minden ist höchst fraglich — ein Training unmöglich, die medizinische Abteilung hat das Sagen. Bilanovic sagt: „Wenn Philipp fehlt, muss Henrik Schiffmann auf die Außenposition. Einen anderen habe ich nicht.“

Doch damit nicht genug: Das zweite Trainingsverbot kassierte Torhüter Stefan Nippes. Der 31-Jährige verletzte sich schon vor dem Spiel in Schalksmühle am Ellenbogen. Auch er wollte unbedingt aufs Feld. Ein Einsatz ist nun ebenfalls fraglich. Hier gibt es Ersatz. Neben Phillip Ruch gehört Benedikt Köß noch zum Kader, mit 37 Jahren der erfahrenste Spieler. Bilanovic, verlegen um jeden Spieler, der zumindest geradeaus laufen kann, hofft zudem auf eine baldige Rückkehr von Maik Schneider. Der Linkshänder hat nach seinem Armbruch kein grünes Licht vom Arzt, ist seit vier Monaten krankgeschrieben: „Ich hoffe, zumindest nächsten Mittwoch gegen Dormagen wieder auf der Bank zu sitzen.“

Gegen Minden II gilt es, noch ein Hühnchen zu rupfen. Mit 29:32 kassierten die Krefelder im vierten Saisonspiel die erste von fünf Niederlagen — übrigens ohne Spielmacher Tim Gentges wegen einer Rotsperre sowie die langzeitverletzten Hannes Hombrink und Michel Mantsch.

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