Regionalliga: Das sind die Ziele der Rivalen

Die Aufsteiger Rhynern und Wegberg sind die Underdogs der Regionalliga, Viktoria Köln und der KFC die Favoriten auf den Aufstieg.

Regionalliga: Das sind die Ziele der Rivalen
Foto: Bischof, Andreas (abi)

Krefeld. Westfalia Rhynern ist der große Underdog der Liga und darf nach beseitigten Irritationen ums Stadion doch starten. Mit dem kleinsten Etat und bislang nur einem Spieler, der über Regionalliga-Erfahrung verfügt, dürfte es der Kader von Trainer Holger Wortmann allerdings schwer haben. „Wir werden uns mit allen Mitteln wehren“, sagt Wortmann trotzig.

Das wollen im TuS Erndtebrück und dem FC Wegberg-Beeck zwei andere Aufsteiger ebenso, zudem droht auch der U23 von Fortuna Düsseldorf der Abstiegskampf. Schuld ist das liebe Geld. „Uns stehen 300 000 Euro zur Verfügung. Damit können wir niemanden locken“, sagt Fortunas Trainer Taskin Aksoy. Erndtebrück geht mit gleichem Budget wie in der Oberliga ins Rennen, zudem muss der Abgang des besten Torschützen Yannik Jaeschke (16 Treffer) verkraftet werden. In Wegberg gilt die vierte Liga bei einem 200 000 Euro-Etat nur als Abenteuer. „Ich sehe keine vier Teams, die wir hinter uns lassen können. Aber wir werden deshalb nicht verrückt spielen und den Verein an die Wand fahren. Wir bleiben ein Dorf-Verein mit Feierabend-Fußballern“, erklären Trainer Henßen und Präsident Stroinski.

Als Favorit scheint zunächst Viktoria Köln ins Rennen zu gehen. „Wir werden uns nach dem verpassten Aufstieg auf mindestens sechs Positionen verstärken. Alles andere als eine hohe Zielsetzung würde uns da keiner abnehmen“, sagte der Sportliche Leiter Stephan Küsters. Gefahr könnte der Viktoria um Geldgeber Franz-Josef Wernze neben Uerdingen allerdings auch durch Rot-Weiß Oberhausen und dem SV Rödinghausen drohen.

Beide machen nicht auf Understatement. „Wir verfolgen ambitionierte Ziele“, sagt SVR-Sportdirektor Tim Daseking, und RWO-Trainer Mike Terranova meint: „Wir waren das beste Rückrunden-Team und haben den Kader punktuell ergänzt.“ Zwischen den beiden Pol-Regionen der Tabelle dürfte sich ein recht ausgeglichenes Mittelfeld mit Traditions-Clubs und Zweitvertretungen ergeben. In diesem sollte der Wuppertaler SV mit seinem von 680 000 Euro auf 850 000 Euro erhöhten Etat Ausrufezeichen setzen können, während Rot-Weiß Essen auf einen kaum veränderten Kader baut. „Eingespieltheit ist eine luxuriöse Situation“, sagt RWE-Boss Michael Welling.

Gleiches hofft Trainer Farat Toku trotz schwieriger Rahmenbedingungen — Unruhe auf Vorstandsebene sowie finanzielle Probleme mit einem erneut reduzierten Etat — auch bei der SG Wattenscheid 09. Alemannia Aachen hingegen muss nach erneuter Insolvenz eine komplett neue Mannschaft bauen. Dass dafür immerhin wieder 700 000 Euro zur Verfügung stehen, überrascht.

Wegen des Verlustes von Torjäger Hamadi al Ghaddioui (Sportfreunde Lotte) und sechs weiterer Leistungsträger sowie dem langen Ausfall von U 20-Nationalspieler Jonas Arweiler (Thrombose) rechnet die U 23 des BVB nicht mit einer Wiederholung der Vorjahres-Saison, als Platz zwei gelang. Gladbachs Trainer Arie van Lent sagt: „Platz drei ist diesmal unwahrscheinlich.“ Elf Abgänge gab es.

Auch Wiedenbrück mit Trainer Björn Mehnert, Bonn und Verl wollen mit dem Abstiegskampf nichts zu tun haben. Verls Trainer Guerino Capretti sagt, was all seine Kollegen hoffen: „Ich habe ein gutes Gefühl. Aus meiner Mannschaft kann etwas entstehen.“

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