Tennis BW-Chef Ploenes: Bestes Tennis gesehen

BW Krefeld siegt zum Saisonfinale gegen Neuss 5:1 und belegt Platz sechs in der Bundesliga.

Tennis: BW-Chef Ploenes: Bestes Tennis gesehen
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Versöhnlicher Abschluss — mit einem 5:1-Sieg gegen Absteiger Blau-Weiß Neuss verabschiedet sich das Bundesliga-Team von Blau-Weiß Krefeld von seinen Fans. Statt des sechsten Tabellenplatzes hätte es mit etwas Glück höher hinauf gehen können.

Gestern sahen die 1200 Zuschauer wieder Weltklassetennis. Ihre Lieblinge — Paolo Lorenzi und Jürgen Melzer — schlagen neben Federico Gaio und Antal van der Duim auf. Teamchef Olaf Merkel betont vor der Begegnung: „Ich erwarte einen tollen Tennistag. Wir wollen den Zuschauern den besten Abschluss bieten.“ Und zu den Niederlagen der jüngsten Vergangenheit: „Wir hatten eine Pechsträhne mit Verletzten, einem Teilnehmer bei Olympia in Rio und Endspielteilnehmern bei Challenger-Turnieren.“

Gestern sind der Himmel und die Tenniswelt an der Hüttenallee blau-weiß, die Stimmung heiter-gelassen, es geht nur noch um die Ehre. Obwohl der Namensvetter aus Neuss mit der „deutschen Fraktion“ ab Position neun der Setzliste kommt, hat das Krefelder Tam genug zu tun. Nach den Einzeln steht es 3:1. Jürgen Melzer liefert sich mit dem Aufschlag starken Tom Schönenberg wunderbare Stopp-Duelle und lange Rallyes. Nach dem ersten Satz, 6:2 für den konstant gut spielenden Melzer, ist der Widerstand gebrochen.

Der für Krefeld spielende Österreicher gewinnt den zweiten Durchgang mit 6:3. Melzer wird im nächsten Jahr wieder für Blau-Weiß auf der roten Asche stehen. Er ist mit 18 Jahren zum ersten Mal an der Hüttenallee aufgelaufen. „Ich habe hier nicht viele Spiele verloren“, sagt der 35-Jährige. „Es macht einfach Spaß hier, das kommt ‘rüber. Die Führungsetage gibt uns allen das Gefühl, keine Söldnertruppe zu sein, sondern eine große Familie. Hier darf man auch einmal verlieren. Ich komme nächstes Jahr auf jeden Fall wieder.“

Spannend macht es der top-gesetzte Lorenzi, für den die jüngsten Stationen Rio-Siena-Krefeld lauteten. Der Italiener gewinnt im Match-Tiebreak dank seiner Routine. Selbst als er den ersten Durchgang mit 5:7 verliert, glaubt niemand an eine Niederlage. Im Match-Tiebreak agiert er souverän.

Im zweiten Satz umkämpft ist das Match des verletzten Antal van der Duim. Der Holländer laboriert an einer Knochenabsplitterung im Ellbogen des Schlagarms und muss den ersten Satz 3:6 abgeben. Im zweiten Durchgang steigert er sich mit Kampfeswillen und hat fünf Satzbälle, die er alle nicht durchbringt. Im Tiebreak kann er noch zweimal den Matchball abwehren, dann ist die Niederlage besiegelt.

Federico Gaio hat sich endgültig in die Herzen der Krefelder gespielt. Nachdem er in den vorigen Partien immer sein Bestes gab, super agierte, aber verlor, siegte er diesmal. Auch mit ihm gibt es 2017 wohl ein Wiedersehen. Fazit von Club-Chef Hajo Ploenes: „Wir wollten heute gutes Tennis bieten. Wir haben bestes Tennis gesehen.“

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