Ärger nach Stadtmeisterschaft: BV Union schließt Linner SV aus

Veranstalter ist sauer über das Verhalten des Bezirksligisten.

Krefeld. Manfred Schmidt ist stinksauer. „Der Linner SV hat sich nicht nur auf dem Platz, sondern auch außerhalb blamiert“, sagt der Geschäftsführer des BV Union Krefeld, der gemeinsam mit Jürgen Rix in diesem Jahr zum fünften Mal die Fußball-Stadtmeisterschaft organisiert hat. Der Bezirksligist hatte trotz der Zusage von Trainer Frank Krüll vom 12. April zum Achtelfinalspiel gegen den SV Oppum nicht die Erstvertretung, sondern einen „bunt zusammengewürfelten Haufen B-Liga-Spieler, der obendrein noch eine halbe Stunde zu spät auf dem Platz stand“, vorbeigeschickt, wie es Manfred Schmidt formulierte.

Die Folge: Der Bezirksligist verlor 1:10 gegen den zwei Klassen tiefer angesiedelten Gegner, während die besten Spieler des Vereins am gleichen Tag auf der eigenen Anlage gegen den Düsseldorfer Bezirksligisten DSV spielten. „Die Zuschauer kommen zu den Stadtmeisterschaften, um die besten Krefelder Mannschaften zu sehen. Dass sich diese aber so schnell aus dem Turnier verabschieden, weil sie die B-Ligisten nicht ernst nehmen, verstehe ich nicht“, sagt Schmidt. Zur Halbzeit des Achtelfinal-Debakels hätten gut die Hälfte der Zuschauer die Anlage verlassen.

Dass es einige Urlauber gebe, die nicht dabei sein können, könne er verstehen. „Aber der Linner SV torpediert seit Anfang an die Stadtmeisterschaft. Ich versuche, seit fünf Jahren eine gemeinsame Linie zu finden — ohne Erfolg“, sagt der Hauptorganisator. 2008 sagte der LSV ab, 2009 und 2010 schied der Verein ebenfalls in der ersten Runde aus, weil nicht die beste Mannschaft spielte. 2011 folgte wieder eine Absage. „Es macht keinen Spaß mehr, mit dem Linner SV zusammenzuarbeiten. Der Verein wird daher im kommenden Jahr nicht mehr eingeladen“, sagt Manfred Schmidt, der vermutet, dass der LSV noch heute böse darüber ist, dass es den Burgpokal als inoffizielle Stadtmeisterschaft nicht mehr gibt.

Ralf Krings, Vorsitzender des Linner SV, nahm die Entscheidung des BV Union gestern gelassen zur Kenntnis. „Wir wären ab dem kommenden Jahr auch nicht mehr angetreten“, sagte Krings auf WZ-Anfrage. Aus seiner Sicht habe der Veranstalter die Malaise selber zu verantworten. „Uns wurde im Vorfeld gesagt, wir müssen das Achtelfinale samstags antreten. Deshalb wurden für die erste und zweite Mannschaft Testspiele am Sonntag abgeschlossen. Wir wurden erst kurzfristig informiert, dass das Achtelfinale sonntags stattfindet. Dann braucht sich der Veranstalter nicht wundern, wenn nicht die stärkste Mannschaft kommt.“ Trainer Frank Krüll fügte hinzu: „Meine Priorität liegt nicht auf der Stadtmeisterschaft. Ziel ist eine vernünftige Vorbereitung auf die Saison. Außerdem ist der Modus des Turniers für eine langfristige Planung ein Problem.“

Argumente, die Manfred Schmidt nicht gelten lässt. „Die Spielpläne wurden am 27. April ausgelost und am 2. Mai an alle Teilnehmer verschickt. Es waren also drei Monate Zeit, um vereinbarte Testspiele zu verlegen.“

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