Adler Königshof: Hubert Krouß übt Selbstkritik

Nach der Trainerentlassung beginnt bei Adler Königshof die Suche eines Nachfolgers.

Königshof. 16 Jahre ohne Unterbrechung war Hubert Krouß als Handballtrainer aktiv. Zum ersten Mal musste der 43-jährige in seiner Karriere nun vorzeitig gehen. Die Stimmung im Lager von Drittligist Adler Königshof war nach der deprimierenden 21:29-Niederlage gegen den OSC Rheinhausen auf dem Nullpunkt angekommen.

Schon am Sonntagabend hatte sich der Vorstand des Vereins nach WZ-Informationen entschieden, die Zusammenarbeit mit Krouß zu beenden. Am Montagabend wurde ihm die Entscheidung mitgeteilt (die WZ berichtete exklusiv).

„Wir wussten alle, dass es so nicht weiter gehen konnte. Hubert hat uns die Entscheidung leicht gemacht und wir haben uns einvernehmlich getrennt. Jetzt steht der Vorstand mit dem Rücken zur Wand und muss jemanden finden, der uns hilft aus der sportlichen Schieflage wieder herauszukommen“, sagt Manager Thomas Wirtz.

Schon am Dienstagabend nach der Verabschiedung von Krouß und Co-Trainer Sascha Nuccio übernahm Dirk Wolf den Posten als Interimscoach. Wolf war bislang für die Landesliga-Reserve zuständig und wird bereits am Freitag beim TV Korschenbroich auf der Bank sitzen. Der Gegner ist brisanterweise der Klub, bei dem Dirk Wolf einst unter Olaf Mast als Co-Trainer aktiv war.

Derweil laufen die Telefondrähte im Büro von Manager Wirtz heiß. Mit zwei Kandidaten hat er bereits gesprochen. Bisher zwar ohne konkretes Ergebnis, doch bekundeten beide Seiten großes Interesse. Nicht zum Kandidatenkreis gehört, so Wirtz, der gerade beim TV Oppum zurückgetretene Dirk Rauin.

Jedoch scheint der Markt derzeit nicht viele Kandidaten herzugeben, zumal Königshof die Messlatte hoch anlegt. „Wir werden nichts überstürzen, vielleicht warten wir sogar bis zur Weihnachtspause ab“, sagt Wirtz.

Hubert Krouß hingegen lässt das Kapitel Königshof mit gemischten Gefühlen hinter sich. „So von heute auf morgen ohne Verantwortung zu sein ist komisch und ein völlig neues Gefühl. Vielleicht sind wir alle zu naiv an die Liga herangegangen.

Einigen Spielern hätten wir direkt nach dem Aufstieg mitteilen sollen, dass wir nicht mehr mit ihnen planen. Das wäre menschlich hart, aber sportlich vertretbar gewesen. Doch die Euphorie war riesengroß, und solch ein Vorgehen passte damals nicht in die Königshofer Vereinspolitik“, übte Krouß auch Selbstkritik.

Krouß traut Interimstrainer Dirk Wolf eine erfolgreiche Arbeit auch in der 3. Liga zu. Vielleicht erledigt sich die Trainerfrage ja von selbst.

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