Sport trifft Kultur in Burg Linn

Rund 2500 Besucher erfreuten sich bei sommerlichem Wetter an vielen Angeboten. Sogar Ultra-Läufer waren dabei.

Der Begriff Crossover bedeutet Kreuzung oder Überschneidung. Und diese gab es am Samstag in und um Burg Linn. Denn oft lautet das Vorurteil ja, der Sportler geht nicht ins Museum und die Kultur belächelt den Sport. Dies wurde nun gründlich ausgeräumt. Der Krefelder Kulturrat und der Stadtsportbund haben in Kooperation nicht nur ein reiches kulturelles Programm, sondern auch Sportangebote für Jung und Alt auf die Beine gestellt.

„Rund 2500 Besucher haben teilgenommen. Und wir haben sehr viel positives Feedback erhalten, vor allem von den Läufern. Viele haben uns ermuntert, die Veranstaltung im nächsten Jahr zu wiederholen“, sagten Museumsleiterin Jennifer Morscheiser und Stadtsportbund-Geschäftsführer Jens Sattler. Sie nutzten die Gelegenheit, ein Publikum anzusprechen, das vielleicht sonst nicht so häufig ins Museum oder ins Stadion geht.

Sportlich war für jeden etwas dabei. Ambitionierte Freizeitjogger und Ultra-Läufer (Volkslauf 5 km, Ritterlauf 10 km, Burgfräuleinlauf 25 km, Kulturlauf 50 km) gingen an den Start, Ritter traten gegen Feuerwehrleute an und Parkoursportler zeigten im Innenhof atemberaubende Stunts. Die „Crossfitter“ boten dynamische Sportmöglichkeiten zur Verbesserung der Fitness für Jedermann an und das Studio 232 begeisterte mit Jazz Dance.

Eine Premiere war der erste Krefelder Ultra-Lauf über 50 km. „Das ist zwar anstrengend, aber keine Quälerei, sondern Spaß“, meinte der erfahrene Ultra-Läufer Peter Heinrich (56) aus Moers. Stefan Henscheid (53) ist extra aus dem Bergischen Land angereist. Ihn störte auch das Sommerwetter nicht. „25 Grad ist zwar warm, aber noch okay, da ein bisschen Wind weht“. Die Läufer kennen sich untereinander, denn „die Ultra-Lauf Szene kennt sich, da es nicht so viele Läufer gibt“, erläutert der Krefelder Peter Wasser (47).

Das Museum Linn organisierte das Kulturprogramm. Die Linner Museen waren als Beitrag zum internationalen Museumstag an diesem Tag bei freiem Eintritt geöffnet. Die Museumspädagogin Larissa Konze hatte eine römische Spielemeile mit alten römischen Spielen vorbereitet. Der siebenjährige Jonas hatte mit seinem Vater viel Spaß beim strategischen Brettspiel Ludus Latrunculorum. „Das gefällt mir, es ist ähnlich wie Schach“, beurteilte er das Spiel fachmännisch.

Die Veranstalter hatten die Musikschule Krefeld mit ins Boot geholt, die auf der Bühne in der Vorburg auftrat. „Wir präsentieren hier heute mehrere Instrumentalklassen verschiedener Lernstufen“, erläuterte Ulrich Gütsches, der langjährige Vorsitzende des Fördervereins der Musikschule. Junge Blechbläser, Gitarren- und Keyboardschüler beeindruckten das Publikum mit ihrem Können. Eine Jazzband, der Singer-Songwriter Marco Isermann, der Chor Rochus Triebs sowie die Alternativband AfterGlow ließen moderne Musik zwischen alten Mauern erklingen. Moderiert wurden die Programmpunkte vom Krefelder Poetry Slammer Johannes Floehr.

Im Ritterlager luden die Linner Ritter zum historischen Bogenschießen und zum neumodischen Torwandschießen ein. Führungen zu römischen Fundstücken im Museum wurden von einer Gruppe Hobbydarsteller durchgeführt, und gegen Abend bot eine „Taschenlampenführung“ Eindrücke vom römischen Leben im Dämmerlicht. Modern ging es im oberen Rittersaal beim von der Krefelder Gaming-Firma TakeTV organisierten Turnier der Fußball-Simulation FIFA zu.

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