Vapiano – frische Pasta, live gekocht

Die WZ testet Mittagstische in Krefeld auf Qualität, Preis, Schnelligkeit und Atmosphäre. Den Auftakt macht das Vapiano.

Krefeld. Vapiano ist ein Phänomen. Seit im Oktober 2002 das erste Restaurant in Hamburg eröffnet wurde, hat sich eine weltweite Erfolgsgeschichte entwickelt. Allein in Deutschland gibt es rund 50 Vapianos, international hat sich die Kette in 21 Länder ausgebreitet, sogar bis in die USA, nach Australien und Mexiko.

Das Krefelder Vapiano ist im gläsernen Behnisch-Haus untergebracht, der Raum ist entsprechend hell und modern. Auf zwei Etagen gibt es mehrere Dutzend Tische, meist mit vier bis sechs Plätzen auf Hockern oder Bänken. Hinzu kommt eine große Außengastronomie, teils in der Sonne. Platz gibt es genug, auch zu mittäglichen Stoßzeiten.

Während draußen ein entspanntes Flair herrscht, ist die Akustik innen eine ziemliche Katastrophe. Wer hier isst, hat einen Lautstärkepegel wie im Hauptbahnhof. Dafür ist die Einrichtung mit massiven Holzmöbeln sowohl edel als auch zweckmäßig. Es ist in der Regel sehr sauber.

Im Vapiano wird live vor den Augen der Gäste gekocht — ein charmanter Einfall und sicher wesentlicher Teil des Erfolgsrezepts. Der Nachteil ist, dass Schnelligkeit und Freundlichkeit vom Mitarbeiter abhängen. Man merkt, dass Köche und Servicepersonal gut geschult sind, doch im Stress hält das nicht jeder durch.

Gerade die Schnelligkeit ist verbesserungsfähig. Mittags gibt es zu Stoßzeiten oft lange Schlangen, dennoch sind nur zwei von vier Pasta-Kochstellen geöffnet. Die Zubereitung dauert in der Regel fünf bis sieben Minuten, bei Pizza meist länger. Insgesamt muss man 45 Minuten für eine Mittagspause einplanen.

Es stehen 45 Hauptgerichte zur Auswahl, hinzu kommen wechselnde Spezialitäten. Die Portionen sind ausreichend, es gibt Brot dazu. Die frische Pasta ist köstlich, auch die anderen Zutaten sind frisch und lecker. Gleiches gilt für die Pizzen und Salate. Obwohl Vapiano zur Systemgastronomie zählt, ist das Essen alles andere als Fastfood. Besonders gut ist der Klassiker Carbonara.

Allerdings lässt sich die unterschiedliche Qualität der Köche herausschmecken. Es gibt Spezialisten für versalzenes oder fades Essen, aber auch Köche mit Talent. Mit der Zeit weiß man, bei wem man sich am besten anstellt.

Für die tägliche Mittagspause ist das Vapiano eigentlich zu teuer: Mit Getränken kommt man meist nah an die 10-Euro-Grenze. Es fehlen Mittags-Specials.

Dennoch lässt sich grundsätzlich nichts dagegen sagen, dass frisch zubereitete Pasta in dieser Qualität zwischen sechs und neun Euro kostet. Die Getränke, meist in kleinen 0,2-Liter-Flaschen, sind allerdings relativ teuer (2,25 Euro für Softdrinks). Günstig und gut sind die Kaffeespezialitäten. Und: Nach dem Bezahlen gibt es gratis Gummibärchen.

Atmosphäre: drei von fünf Punkten

Service: drei von fünf Punkten

Essen: vier von fünf Punkten

Preis/Leistung: vier von fünf Punkten

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