Stadtteil-Check Mitte Straßenzustand: Krefelds Schlagloch-Plage

Die Lewerentzstraße wird zwischen 2017 und 2018 saniert. Schüler der Montessori-Schule nutzen Straßen-Krater für Kunstprojekt.

Krefeld. „Der schlechte Straßenzustand in der Krefelder Innenstadt ist, genauso wie in allen Stadtteilen, nicht zu leugnen“ — so lautet die bemerkenswert zutreffende Aussage der Stadt zur Schlagloch-Problematik in Stadtmitte. Ob auf den Wällen, der Roßstraße, der Lewerentzstraße oder der Steinstraße — überall ist die Fahrbahnoberfläche übersät von Schlaglöchern.

„Vorhandene Schäden sind dem Tiefbauamt, das eine ganze Reihe von Straßenbegehern zur regelmäßigen Straßenzustandserfassung beschäftigt, bekannt“, erklärt Stadt-Pressesprecher Manuel Kölker. In der Innenstadt wird von den 2 Millionen Euro, die dem Fachbereich Tiefbau für Erneuerungsarbeiten in 2016 zur Verfügung stehen, unter anderem die Neusser Straße saniert.

Die Ausbesserung der Lewerentzstraße wird hingegen erst zwischen 2017 und 2018 erfolgen. „Auf der Lewerentzstraße stehen umfangreiche Leitungssanierungen an. Zum Beispiel wird die sanierte alte Seidenfabrik (Nähe Tannenstraße, Anm. d. Red.) ans Fernwärmenetz im Sommer angeschlossen“, so Kölker. Erst nach diesen Sanierungsarbeiten ist mit der Straßenwiederherstellung zu rechnen.

Die Philadelphiastraße wird im Zeitraum zwischen 2018 und 2019 erneuert und dabei auch umgestaltet (WZ berichtete). Weitere Gelder könnten zwischen 2016 und 2018 aus dem Kommunalen Investitionsfördergesetz des Bundes kommen. Demnach wären in Krefeld für Lärmschutz- und Luftreinhaltemaßnahmen von bis zu 10 Millionen Euro möglich.

„Durch dieses Erneuerungsprogramm können zusätzlich etliche Hauptverkehrsstraßen mit lärmreduzierendem Asphalt und viele Radwege saniert werden“, so Kölker. So werden beispielsweise im Sommer die Fahrbahnoberflächen einiger wichtiger Verkehrsbeziehungen durch diese Mittel saniert. In Stadtmitte werden dabei Erneuerungen an der Marktstraße vorgenommen. Eine der bei Auto- und Radfahrern sehr unbeliebten „Slalom-Strecken“ in der Innenstadt.

Dass die Krater auf Krefelds Straßen aber auch durchaus inspirierend sein können, beweisen die Schüler der Maria-Montessori-Schule. „Für Schüler, die oft mit dem Fahrrad unterwegs sind, können die Schlaglöcher gerade bei Dunkelheit zur Gefahr werden“, sagt Lehrer Thomas Müller und ergänzt: „Deshalb haben wir uns mit dem Thema noch mal auseinandergesetzt und eine Idee entwickelt, wie wir das Thema ironisch darstellen können.“ Entstanden ist ein Kunstprojekt der besonderen Art.

Mit Miniaturfiguren haben Nils Morick, Moritz Elsemanns und ihre Mitschüler die tiefsten Schlaglöcher der Stadt bestückt und durch die neu entstandene Perspektive eine überdimensional wirkende Größe der Löcher im Vergleich mit den Figuren geschaffen, die mit der Kamera festgehalten wurde. Fazit des Lehrers: „Auf den Krefelder Straßen sind leider noch immer überproportional tiefe Schlaglöcher anzutreffen.“

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