Moerser Straße Marcelli-Kreuzung: "Die Stadt ignoriert Vorschläge"

Am WZ-Mobil plädieren die Besucher für eine intelligente Ampelschaltung und die teilweise Verbreiterung der Moerser Straße.

Moerser Straße: Marcelli-Kreuzung: "Die Stadt ignoriert Vorschläge"
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Hitzig, aber konstruktiv ist Mittwochnachmittag am WZ-Mobil über die Verkehrssituation auf der Moerser Straße diskutiert worden. Seit bald sechs Jahren setzen sich verschiedene Anwohner wie auch Vertreter der Bürgervereine Verberg und Kliedbruch für eine Verbesserung ein. Bislang bilden sich in den Hauptverkehrszeiten lange Rückstaus, wenn stadteinwärts fahrende Autos links in die Heyenbaumstraße abbiegen wollen und den nachfolgenden Verkehr aufhalten. Verbotenerweise fahren dann zahlreiche Hintermänner über den Rad- und Fußweg auf der Moerser Straße geradeaus weiter. Dabei gibt es laut der Besucher am WZ-Mobil praktikable Lösungen.

Moerser Straße: Marcelli-Kreuzung: "Die Stadt ignoriert Vorschläge"
Foto: yb

Kurt Rommerskirchen und Klaus Förster sprechen sich für eine intelligente Ampel-Schaltung aus. Förster: „Wenn die Ampeln zeitverzögert Grün erhalten würden, könnten die ersten zwei bis drei Autos flüssig links abbiegen und es gäbe keinen Stau.“ Seit fast sechs Jahren setzt er sich für seinen Vorschlag ein und weist darauf hin, dass es vergleichbare Signalschaltungen weiter stadteinwärts Höhe Dahlerdyk bereits gibt.

Unterstützung bekommt er in der Sache auch von Ilse Kemmerling und Werner Reich. „Jeweils nur eine Fahrtrichtung sollte Grün erhalten, dann müssten alle nur zwei Minuten länger warten, es gäbe aber keine Staus.“ Widerspruch erntet Reichvon Thomas Jansen, der in der Bezirksvertretung als sachkundiger Bürger sitzt, und auch von Joachim Hansen. „Das sind doch nicht immer die ersten Fahrzeuge die links abbiegen wollen, sondern auch erst später folgende. Spätestens dann kommt es doch wieder zum Stau.“

Während Hansen sich wünschen würde, dass entgegen kommende Autofahrer die Abbieger zwischendurch passieren lassen, weist Jansen darauf hin, dass die Stadt bereits Ende November die Ampelschaltung geändert habe. „Wieso wird die vorgeschlagene Ampelschaltung in der Rush Hour nicht mal ausprobiert?“, fragt Inge Hansen. Sie schlägt außerdem noch neue Fahrbahn-Markierungen vor, damit die Linksabbieger wüssten, wo sie stehen müssen und die folgenden Autos dann vorbei kommen.

„Die kriegen das damit im Hauptverkehr aber nicht hin, die Schlangen stehen teils bis zum zweiten Kreisverkehr“, sagt ihr Mann Joachim Hansen dazu. Er setzt deshalb auf eine teilweise Verbreiterung der Moerser Straße hinter der Ausfahrt Hökendyk.

„Wir sollten uns nicht versteifen auf die Schaltung; entweder kriegen wir jetzt die Verbreiterung der Kreuzung hin oder nie“, sagt Manfred Steinborn, Vorsitzender des Bürgervereins Verberg. Nicht nur er, sondern auch die Bezirksvertreter von Ost und Nord, die eine gemeinsame Sitzung zu dem Thema abgehalten haben, möchten aus einem Provisorium einen Dauerzustand machen. Im Rahmen der Kanalbauarbeiten wird die SWK eine provisorische Strecke zwischen Heyenbaumstraße und Hohen Dyk für rund 18 Monate auf dem Fahrradweg anlegen, mit einer Verschwenkung um zwei Meter ins Landschaftsschutzgebiet. „Die könnte man zukünftig doch weiter nutzen und damit die Fahrbahn hinter dem Hökendyk so verbreitern, dass zwei Autos aneinander vorbei kommen.“ Antwort auf diesen Vorschlag sei aber nicht zu bekommen. „Die Stadt ignoriert Vorschläge. Wieso?“

„Wenn dieser Versatz bereits vor der Ampel Hökendyk angelegt und durch Verbreiterung der kleinen Brücke auch über den Graben geführt wird, entsteht ausreichend Platz, um ein Blockieren des Verkehrs stadteinwärts oder die Gefährdung von Radfahrern und Fußgängern zu vermeiden“, sagt Wolfgang Stelkes.

„Eine bauliche Lösung (Umplanung mit Verbreiterung der Fahrspuren) unterliegt vielen Randbedingungen, die eine zeitnahe Realisierung fast unmöglich machen“, zitiert Detlef von Hofe vom Bürgervereins Kliedbruch aus einem aktuellen Schreiben der Stadt. „Zeitnahe Realiserung?“, wiederholen von Hofe und Förster die Formulierung. Fast sechs Jahre habe das Tiefbauamt Zeit gehabt für eine Lösung. Bei ihnen schleiche sich das Gefühl ein, dass die Stadt gar kein Interesse an einer praktikablen Lösung hat.

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